Cantata BWV 216
Vergnügte Pleißenstadt
Original German Text |
Event: Secular Cantata for the Wedding of Johann Heinrich Wolff & Susanna Regina Hempel
Text: Christian Friedrich Henrici (Picander)
Status: Fragment of text & music
Characters: Neiße (S), Pleiße (A) |
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Original German Text |
1 |
Aria [S, A] |
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Pleisse:
Vergnügte Pleißenstadt |
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Neisse:
Beglückte Neißenstadt |
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Neisse , Pleisse:
Dein Blühen/Labsal wächst und glänzt vor andern allen.
Wer seine Lust an deiner Schönheit/deinem Prangen übt, |
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Beide:
Der wird und bleibt in dich verliebt,
Dem kann es nirgends mehr gefallen. |
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2 |
Recitativo [S, A] |
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Neisse:
So angenehm auch mein Revier,
So weicht mein Schönstes doch von mir.
Wohin,
Du anmutsvolle Hempelin? |
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Pleisse:
Da, wo sie selber die Najaden
An Pleißens Ufern eingeladen. |
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Neisse:
Ach, Pleißenstrand, verhaßter Pleißenstrand!
Wer hat dich ihr
So eingelobt und schön genannt?
Du hast ja selbst bei dir
An schönen Kindern Überfluß,
Was willst du sie aus meiner Gegend holen?
Drum sag ich jetzo mit Verdruß:
Du hast mein Bestes mir gestohlen. |
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3 |
Aria [S] |
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Neisse:
Angenehme Hempelin,
Deine Seel ist sonder Mängel,
Dein Gesicht ist wie der Engel,
Englisch ist dein ganzer Sinn,
Angenehme Hempelin.
Allerliebste Hempelin,
Du, du warest meine Zier,
Aber seit du nicht bei mir,
Ist auch meine Krone hin,
Allerliebste Hempelin. |
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4 |
Recitativo [A] |
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Pleisse:
Erspare den Verdruß,
Beliebter Neißenfluß,
Und sende deine Hempelin
Zu mir mit gutem Willen hin!
Komm, wähle hier
Auch unter meinen Söhnen!
Gesetzt nun, es gefiele dir
Darunter auch ein Bräutigam
Vor eine deiner Schönen,
So hast du allemal
Hierinnen eine freie Wahl.
Genung, daß ich will alle Morgen
Dein schönes Kind mit Glück und Heil versorgen. |
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5 |
Aria [A] |
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Pleisse:
Mit Lachen und Scherzen,
Mit Küssen und Herzen
Verbindet die Liebe das ewige Band.
Da scheinen die Jahre wie Tage verschwunden,
Da werden auch selber die Stunden
Minuten genannt. |
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6 |
Recitativo [S, A] |
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Pleisse:
Wie lieblich wird sie nun
Von meinen Weibern aufgenommen!
Schau, wie sie freundlich mit ihr tun!
Sie heißen sie durch mich willkommen. |
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Neisse:
Es sei, nachdem ich überführt,
Daß meine Hempelin
An ihrer Freude nichts verliert.
Geliebter Wolff; der ihr geneigt und treu,
Nimm sie in ihrem Kranze hin! |
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Pleisse:
Die Haube wird sie morgen kriegen. |
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Neisse:
Das ist ja so der Jungfern ihr Vergnügen. |
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Pleisse:
Indessen schließ ich dieses Zwei
In mein getreues Wünschen ein. |
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Neisse:
Mein Sinn soll wie der deine sein. |
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7 |
Aria [S, A] |
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Pleisse:
Heil und Segen
Müß euch, wertes Paar, verpflegen,
Wie mein Fluß die Auen labt. |
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Neisse:
Und die Wonne, die ihr habt,
Soll und wird sich mit Ersprießen
Reicher als mein Strom ergießen. |
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Neisse , Pleisse:
So werden die Wiegen/Seelen mit Kindern/Wollust
geziert, |
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Beide:
Und solches je länger, je lieber geführt. |
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Contributed by Aryeh Oron (November 2008 - July 2010) |