Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:882
Ich werfe mich du deinen Füssen
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:882
Title: Ich werfe mich zu deinen Füssen
Cycle: Geistliche Poesien (1714/1715)
1st performance: October 27, 1715
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1717
Event: 19.So.n.Trin. / 19th Sunday after Trinity |
Transcription |
Version in modern German |
Am XIX. Sonntage nach Tri=
nitatis. |
Am 19. Sonntage nach Trinitatis. |
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1. Aria |
ICh werffe mich zu deinen Füssen/
Mein JESU. Ach/ erbarme dich !
Du Sündentilger/ laß auf mich
Den Seegen deines Blutes fliessen.
Die Missethat sey noch so groß/
So macht mich doch ein eintziger Tropffen
Von Millionen Schulden loß. |
Ich werfe mich zu deinen Füssen,
Mein Jesu. Ach, erbarme dich!
Du Sündentilger, lass auf mich
Den Segen deines Blutes fließen.
Die Missetat sei noch so groß,
So macht mich doch ein einziger Tropfen
Von Millionen Schulden los. |
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2. Rezitative |
Du bist der Gnaden = Thron.
Unmöglich/ daß du könnest hassen/
Die sich auf Gnade fest verlassen.
Dein Hertze wird dir brechen/
Und wirst die Absolution
Bey meiner Reu und Glauben sprechen. |
Du bist der Gnadenthron.
Unmöglich, dass du könnest hassen,
Die sich auf Gnade fest verlassen.
Dein Herze wird dir brechen,
Und wirst die Absolution
Bei meiner Reu und Glauben sprechen. |
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3. Aria |
O wie wohl ist mir zu Muthe!
JEsus macht in seinem Blute
Mich von allen Sünden rein/
Und heisst mich/ getrost zu seyn. |
O wie wohl ist mir zu Mute!
Jesus macht in seinem Blute
Mich von allen Sünden rein,
Und heißt mich, getrost zu sein. |
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4. Coro |
Lobe den HErrn/ meine Seele/ und/ was in mir ist/
seinen heiligen Nahmen. Lobe den HErrn/ meine
Seele/ und vergiß nicht/ was er dir gutes gethan
hat. Der dir alle deine Sünde vergiebet/ und heilet
alle dein Gebrechen. Psal. CIII, 1. 2. 3. |
Lobe den Herrn, meine Seele und was in mir ist seinen heiligen Namen. Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir gutes getan hat. Der dir alle deine Sünde vergebet und heilet alle dein Gebrechen.
Psalmen 103, 1 – 3 |
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5. Rezitative |
Kommt alle her/
Die ihr mit Schulden seyd beladen.
Denn hier ist der/
Der sie bezahlen will und kan.
Kommt nur getrost. Die Thür der Gnaden
Ist eurem Glauben aufgethan.
Kommt/ die die Last der Sünden will erdrücken.
Immanuel will euch erquicken.
Kommt/ die mit Angst und Hölle
Der Satan zur Verzweifflung reizt.
Hier ist die Trost=und Lebens = Quelle.
Wer daraus trinckt/ wird seine Seele laben/
Und im Gewissen Friede haben.
Laß deine Sünde groß/ und viel/ und gräulich seyn/
Dein JEsus nimmt sie weg/ und JEsus gantz al=
lein/
Und sonst kein Mensch in Ewigkeit.
Wer anderweit
Das Heyl der Seelen sucht/
Der ist verflucht. |
Kommt alle her,
Die ihr mit Schulden seid beladen.
Denn hier ist der,
Der sie bezahlen will und kann.
Kommt nur getrost. Die Thür der Gnaden
Ist eurem Glauben aufgetan.
Kommt, die die Last der Sünden will erdrücken.
Immanuel will euch erquicken.
Kommt, die mit Angst und Hölle
Der Satan zur Verzweiflung reizt.
Hier ist die Trost und Lebensquelle.
Wer daraus trinkt wird seine Seele laben,
Und im Gewissen Friede haben.
Lass deine Sünde groß und viel und gräulich sein,
Dein Jesus nimmt sie weg und Jesus ganz allein,
Und sonst kein Mensch in Ewigkeit.
Wer anderweit
Das Heil der Seelen sucht,
Der ist verflucht. |
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6. Coro |
Der Mensch ist gottloß und ver=
flucht/ sein Heyl ist auch noch ferren/
der Trost bey einem Menschen sucht/
und nicht bey GOTT dem HErren.
Denn wer ihm will ein ander Ziel ohn
diesem Tröster stecken / den mag gar
bald des Teuffels G’walt mit seiner
List erschrecken.
* *
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Der Mensch ist gottlos und verflucht,
sein Heil ist auch noch ferren,
der Trost bei einem Menschen sucht,
und nicht bei Gott dem Herren.
Denn wer ihm will
ein ander Ziel
ohn diesem Tröster stecken,
den mag gar bald
des Teuffels G’walt
mit seiner List erschrecken. |
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7. Coro |
Darum allein auf dich / HERR
Christ/ verlaß ich mich. Jetzt kan ich
nicht verderben/dein Reich muß ich er=
erben. Denn du hast mirs erworben/
da du für mich gestorben. |
Darum allein auf dich,
Herr Christ, verlass ich mich.
Jetzt kann ich nicht verderben,
dein Reich muss ich ererben.
Denn du hast mir‘s erworben,
da du für mich gestorben. |
Führ auch mein Hertz und Sinn
durch deinen Geist dahin/ daß ich mög‘
alles meiden/ was mich und dich kan
scheiden/ und ich an deinem Leibe
ein Gliedmaß ewig
bleibe. |
Führ auch mein Herz und Sinn
durch deinen Geist dahin,
dass ich mög‘ alles meiden,
was mich und dich kann scheiden
und ich an deinem Leibe
ein Gliedmaß ewig bleibe. |
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To the most venerable and most gracious Ms. Grażyna Banduch I dedicate the transcription and the modernized version of the text. |
Najczcigodniejszej i najłaskawszej Pani Magister Grażynie Banduchównie poświęcam transkrypcję oraz wersję uwspółcześnioną tekstu. |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (April 2020)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (October 2020) |