Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:874
Ich weiss, dass mein Erlöser lebt
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:874
Title: Ich weiss, dass mein Erlöser lebt
Cycle: Geistliche Poesien (1714/1715)
1st performance: -
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1717
Event: 24.So.n.Trin. / 24th Sunday after Trinity |
Transcription |
Version in modern German |
Am XXIV . Sotage nach Tri=
nitatis. |
Am 24. Sonntage nach Trinitatis. |
|
1. Aria |
ICh weiß / daß mein Erlöser lebt /
Und weiß / daß ich auch werde leben.
Aus Staub und Asche wird er dich/
Mein Fleisch / erwecken ; und so mich
Mit dieser meiner Haut umbgeben.
Ich weiß / daß mein Erlöser lebt/
Und weiß/ daß ich auch werde leben. |
Ich weiß, dass mein Erlöser lebt,
Und weiß, dass ich auch werde leben.
Aus Staub und Asche wird er dich,
Mein Fleisch, erwecken; und so mich
Mit dieser meiner Haut umgeben.
Ich weiß, dass mein Erlöser lebt,
Und weiß, dass ich auch werde leben. |
|
2. Rezitative |
Lacht nur / ihr Sadducäer/ lacht/
Daß ihr der Leiber auferstehen
Zu einer Fabel macht.
Wie schrecklich wird es euch ergehen ?
Mich trüget GOttes Allmacht nicht/
Noch das/ was seine Wahrheit spricht ;
Mein Glaube soll auf diesen beyden Säulen
Gantz unbeweglich ruhn.
Denn konte GOtt so überschwenglich thun /
Die Welt mit allen Dingen
Aus nichts hervor zu bringen ;
Wie sollt er nicht viel eh’r
Dem Leibe daß verloschne Leben
Sambt voriger Gestalt von neuem können geben ?
Er müste denn nicht mehr
Derselbe GOtt an Krafft und Allmacht seyn.
Die Wahrheit seines Worts trifft unbetrüglich ein.
Und nun/ wie offt bezeuget diß/
Die Auferstehung sey gewiß ?
So bleibe/wieder die Vernunfft/
Sie sage/was sie sage ?
Und wieder alle Spötter=Zunfft/
Ich unverrückt darbey/
Daß sie am Jüngsten Tage
Unfehlbahr zu gewarten sey. |
Lacht nur, ihr Sadduzäer, lacht,
Dass ihr der Leiber auferstehen
Zu einer Fabel macht.
Wie schrecklich wird es euch ergehen?
Mich trüget Gottes Allmacht nicht,
Noch das, was seine Wahrheit spricht;
Mein Glaube soll auf diesen beiden Säulen
Ganz unbeweglich ruh‘n.
Denn konnte Gott so überschwenglich tun,
Die Welt mit allen Dingen
Aus nichts hervor zu bringen ;
Wie sollt er nicht viel eh’r
Dem Leibe dass verlosch‘ne Leben
Samt voriger Gestalt von neuem können geben?
Er müsste denn nicht mehr
Derselbe Gott an Kraft und Allmacht sein.
Die Wahrheit seines Worts trifft unbetrüglich ein.
Und nun, wie oft bezeuget dies,
Die Auferstehung sei gewiss?
So bleibe, wieder die Vernunft,
Sie sage, was sie sage?
Und wieder alle Spötter Zunft,
Ich unverrückt dabei,
Dass sie am Jüngsten Tage
Unfehlbar zu gewarten sei. |
|
3. Coro |
Denn es kömmt die Stunde/in welcher alle/ die
in den Gräbern sind / werden die Stimme des
Menschen Sohns hören/ und werden herfür ge=
hen/die da Gutes gethan haben/ zur Auferstehung
des Lebens ; die aber Ubels gethan haben/zur Auf=
erstehung des Gerichts. Joh. 5/28. 29. |
Denn es kömmt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, werden die Stimme des Menschen Sohns hören und werden herfür gehen, die da Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens; die aber Übels getan haben, zur Auferstehung des Gerichts.
Johannes 5, 28 – 29 |
|
4. Rezitative |
Wer JEsum hat im Glauben aufgenommen/
Der wird nicht ins Gerichte kommen.
Er ist den Lebens Erbe.
Ich glaub; an Ihn.
So kan ich/ wenn ich sterbe/
Getrost von hinnen zieh’n. (beine.
Verwerfe nur/mein Fleisch. Vermodert/ihr Ge=
Nichts kömmet um. Ihr werdet wieder meine.
Zerstäubet / alle Glieder.
GOtt giebet euch mir wieder.
Denn eben dieser Leib wird aufferstehn/
Und zwar verklärt/ und wie ein Engel schön.
Die Seele nimmt die erste Wohnunh ein/
So wird ich dann mit Leib und Seele
Bey JEsu in dem Himmel seyn. |
Wer Jesum hat im Glauben aufgenommen,
Der wird nicht ins Gerichte kommen.
Er ist den Lebens Erbe.
Ich glaub; an Ihn.
So kan ich, wenn ich sterbe,
Getrost von hinnen zieh’n.
Verwerfe nur, mein Fleisch. Vermodert, ihr Gebeine.
Nichts kömmet um. Ihr werdet wieder meine.
Zerstäubet, alle Glieder.
Gott gebet euch mir wieder.
Denn eben dieser Leib wird aufersteh‘n,
Und zwar verklärt und wie ein Engel schön.
Die Seele nimmt die erste Wohnung ein,
So wird ich dann mit Leib und Seele
Bei Jesu in dem Himmel sein. |
|
5. Aria |
Wenn wir Christen
Diesen theuren Trost nicht wüsten/
Das wir aus dem Grabe gehn/
Und zum Leben aufferstehn ?
Wären wir weit übler dran/
Als kein Welt=Kind heissen kan.
Was wir hoffen / was wir gläuben/
Wäre lauter Eitelkeit.
Aber das wir feste bleiben /
Das wir in der letzten Zeit
Aus der Erden
Wieder aufferstehen werden.
Mein Erlöserweckt mich auff.
Ey / so leb‘ und sterb‘ ich drauff. |
Wenn wir Christen
Diesen teuren Trost nicht wüsten,
Das wir aus dem Grabe gehen,
Und zum Leben aufersteh‘n?
Wären wir weit übler dran,
Als kein Weltkind heißen kann.
Was wir hoffen, was wir gläuben,
Wäre lauter Eitelkeit.
Aber das wir feste bleiben,
Das wir in der letzten Zeit
Aus der Erden
Wieder auferstehen werden.
Mein Erlöserweckt mich auf.
Ei, so leb‘ und sterb‘ ich drauf. |
|
6. Coro |
Durch ihn wird ich wieder leben. Denn
er wird zu rechter Zeit wecken mich zur
Seeligkeit/ und wird mirs aus Gnaden
Geben/ muß ich gleich erst vor Gericht.
Meinen JEsum laß ich nicht. |
Durch ihn wird ich wieder leben.
Denn er wird zu rechter Zeit
wecken mich zur Seligkeit
und wird mir‘s aus Gnaden Geben,
muss ich gleich erst vor Gericht.
Meinen Jesum lass ich nicht. |
|
|
To the most venerable and most gracious Ms. Grażyna Banduch I dedicate the transcription and the modernized version of the text. |
Najczcigodniejszej i najłaskawszej Pani Magister Grażynie Banduchównie poświęcam transkrypcję oraz wersję uwspółcześnioną tekstu. |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (April 2020)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (October 2020) |