Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:843
Ich hatte viel Bekuemmernisse in meinem Herzen
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:843
Title: Ich hatte viel Bekuemmernisse in meinem Herzen
First performance: February 21, 1717
Instrumentation: sopran, alto, tenor, bass, 2 oboes, strings & continuo
Language: German
Movements: 8
Text written by: Erdmann Neumeister (1671-1756)
Text published: ?
Event: Reminiszere / 2nd Sunday in Lent |
Transcription |
Version in modern German |
1. Tutti |
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Ich hatte viel Bekuemmernisse in meinem Herzen,
aber deine Troestungen ergoetzen meine Seele. |
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2. Recitativ [B] |
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Ach! Suende, Suende!
die ich in meinem Fleische finde,
die mich von Gott und Gottes Gnade trennt.
Ach! Belial! der trachtet alle Tage
wie er mich uebel plage.
Ach das Gesetz! Das wie ein Feuer brennt!
Ach das Gerichte,
wo man vor Gottes Angesichte
unmoeglich kann gerecht bestehen.
Und Ach! der Tod,
die Sammlung allererst- und letzten Not,
Dem niemand kann entgehn!
Soll das nicht Angst und Schrecken
und viel Bekuemmernis erwecken? |
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3. Arie [A] |
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Ach! die Schmerzen
in dem Herzen
aengsten mich;
und das Quaelen
meiner Seelen
haeufet sich.
Auf der ganzen weiten Welt
ist kein Trost vor mich bestellt. |
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4. Rezitativ [S] |
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Du nur, Herr Jesu, du
schaffst meiner Seelen Ruh
O selig, der sich zu dir kehrt!
Du hast die Suendenschuld geschlichtet
des (und) Teufels Werk zerstoert,
und das Gesetz erfuellt.
Du bist an meiner statt gerichtet,
mithin ist Gottes Zorn gestillt.
Du starbst vor mich,
so muss dein Tod das Leben
mir auch im Tode geben.
Ja, so wird weiter mein Gewissen
durch kein Bekuemmernis gebissen. |
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5. Arie [S] |
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Jesus ist mein Schatz und Segen
Jesus ist mein Heil und Licht.
Seine suess(e) Troestung machet
dass meine/das Herz vor/aus Freuden lachet,
und darum erschreck ich nicht,
wann ich mich ins Grab soll legen. |
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6. Recitativ [A] |
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Welt, was du hast,
ist Christen wahrlich eine Last.
Und gar kein Trost zu nennen.
Man schaue sich an allen Enden um,
man gebe Millionen drum,
nichts wird man finden koennen,
das Seelenschmerzen braeche
und unser Herz zufrieden spraeche.
Dein Wort, mein Jesu, muss allein
die wahre Quell von aller Troestung sein. |
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Arioso [T] |
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O suesses Evangelium!
Das leblicher als Manna schmecket,
das meinen Geist erquicket und erwecket
das diese Lebensworte spricht:
Wer glaeubt, wird nicht gericht(et)
Wer glaeubt, der ist gerecht auf Erden.
Wer glaeubt, soll ewig selig werden. |
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7. Arie [T] |
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Meinen Trost soll mir nichts rauben.
Schliess dich nur, mein Lebenslauf.
Jesu schliesset meinem Glauben
den gewuenschten Himmel auf.
Seht, erreichet mir die Haende,
und die Seele fuehrt er ein,
wenn es mit der Welt ein Ende,
wird der Leib auch selig sein. |
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8. Choral [S, A, T, B] |
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Fuerwahr, fuerwahr, euch sage ich
wer mein Wort haelt un glaeugt an mich
der wird nicht kommen ins Gericht,
und den tod ewig schmecken nicht
und ob er gleich hie zeitlich stirbt,
mitnichten er drum gar verdierbt.
Sondern ich will mit starker Hand,
ihn reissen aus des Todes Band,
und zu mir nehmen in mein Reich,
da soll er dann mit mir zugleich
in Freuden leben ewiglich,
darzu hilf uns Gott gnaediglich. |
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Text contributed by: Dave Bellinger; Marc-Roderich Pfau / correction by Filip Adam Zieliński
Contributed by Filip Adam Zieliński (August 2018) |