Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:71
Alle eure Sorgen
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:71
Title: Alle eure Sorgen
Cycle: Geistliches Singen und Spielen (1710/1711)
1st performance: September 13, 1711
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1711
Event: 15. Sonntag nach Trinitatis / Dominica 15 post Trinitatis (15th Sunday after Trinity) |
Transcription |
Version in modern German |
I Petr. V. v. 7.
ALle eure Sorgen / werffet auf den HErrn / denn er sorget für euch.
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1. Dictum
I Petrus 5:7
Alle eure Sorgen, werfet auf den Herrn, denn er sorget für euch. |
O treuer GOtt/was thust du nicht ?
Was thust du nicht um unsert willen ?
Du sorgst für uns/ und wilt den Kummer stillen/
Den wir bey unsern Sachen/
Uns ohne Noth/ und ohne Frucht auch machen.
Denn nichts wird damit ausgericht.
O treuer GOtt/was thust du nicht ?
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2. Rezitativ
O treuer Gott, was tust du nicht?
Was tust du nicht um unsern willen?
Du sorgst für uns, und willst den Kummer stillen,
Den wir bei unsern Sachen,
Uns ohne Not, und ohne Frucht auch machen.
Denn nichts wird damit ausgericht.
O treuer Gott, was tust du nicht? |
Er will uns allzeit ernehren/
Leib und Seel auch wohl bewähren.
Allen Unfall will er wehren.
Kein Leid soll uns widerfahren/
Er sorget für uns/ hüt’t und wacht.
Es steht alles in seiner Macht.
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3. Chor
Er will uns allzeit ernähren,
Leib und Seel auch wohl bewähren.
Allen Unfall will er wehren.
Kein Leid soll uns widerfahren,
Er sorget für uns, hüt’t und wacht.
Es steht alles in seiner Macht. |
Mich dünckt/ daß jeder Morgen
Mir in das Hertze spricht :
Was helffen dich die scheren Sorgen ?
Du sperrest deinen Muth / der freudig könte seyn/
In einen Trauer=Kercker ein.
GOtt sorget ja vor dich/
Und sorget mehr / als väterlich.
Er reicht dir seine Hand/
Wilt du dich nicht an solche halten ?
Laß doch den lieben GOtt nur walten.
Und thue das/ was dein Beruff und Stand
Im Leben mit sich bringet.
Das übrige thut GOtt/ daß alles wohl gelinget.
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4. Rezitativ
Mich dünkt, dass jeder Morgen
Mir in das Herze spricht:
Was helfen dich die scheren Sorgen?
Du sperrest deinen Mut, der freudig könnte sein,
In einen Trauerkerker ein.
Gott sorget ja vor dich,
Und sorget mehr, als väterlich.
Er reicht dir seine Hand,
Willst du dich nicht an solche halten?
Lass doch den lieben Gott nur walten.
Und tue das, was dein Beruf und Stand
Im Leben mit sich bringet.
Das übrige tut Gott, dass alles wohl gelinget. |
Sing/ beth/ und geh auf GOttes Wegen/
Verricht das Deine nur getreu/
Und trau des Hiels reichen Seegen/
So wird er bey dir werden neu :
Denn welcher seine Zuversicht
Auf Gott setzt/ den verläßt er nicht.
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5. Chor
Sing, bet‘, und geh auf Gottes Wegen,
Verricht‘ das Deine nur getreu,
Und trau des Himmels reichen Segen,
So wird er bei dir werden neu:
Denn welcher seine Zuversicht
Auf Gott setzt, den verlässt er nicht. |
Ein jeder Abend rufft mir zu :
Reiß dich von allen Sorgen loß/
Und lege deine Glieder
Auf keine Dornen nieder.
GOtt öffnet seinen Schooß.
Da solt du deine Ruh/
Und seine Hand zum Decke=Bette haben.
Wie könte dich der Schlaf vergnügter laben ?
So weicht von mir/ weicht/ alle Sorgen/ hin.
GOtt sorgt vor mich/ daß ich im Seegen bin.
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6. Rezitativ
Ein jeder Abend ruft mir zu:
Reiß dich von allen Sorgen los,
Und lege deine Glieder
Auf keine Dornen nieder.
Gott öffnet seinen Schoß.
Da sollst du deine Ruh,
Und seine Hand zum Decke Bette haben.
Wie könnte dich der Schlaf vergnügter laben ?
So weicht von mir, weicht, alle Sorgen, hin.
Gott sorgt vor mich, dass ich im Segen bin. |
I.
Ich will in GOtt zu frieden leben.
Solls seyn / so schickt sichs dennoch wohl/
Wenn mir ein Glücke blühen soll.
Gott kan mirs auch unSchlafe geben.
Ich will in GOtt zufrieden leben.
2.
Was mein Gott fügt / soll mich vergnügen/
Denn GOtt verlässt die Seinen nicht.
Wie diß die feste Hoffnung spricht/
So soll sie auch kein Zweifel biegen/
Was mein Gott fügt / soll mich vergnügen.
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7. Arie
I.
Ich will in Gott zufrieden leben.
Solls sein, so schickt sich‘s dennoch wohl,
Wenn mir ein Glücke blühen soll.
Gott kann mir‘s auch Unschlafe geben.
Ich will in Gott zufrieden leben.
2.
Was mein Gott fügt, soll mich vergnügen,
Denn Gott verlässt die Seinen nicht.
Wie dies die feste Hoffnung spricht,
So soll sie auch kein Zweifel biegen,
Was mein Gott fügt, soll mich vergnügen. |
Wer irrdisch Gut und Geld
Vor seine Seligkeit und Himmel hält/
Dem kan /
Vergnügt in GOtt zu leben /
Gar kein Vergnügen geben.
Er bethet seinen Mammon an/
Und opfert dem sein gantz Gemüthe.
Dafür mich GOtt behüte !
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8. Rezitativ
Wer irdisch Gut und Geld
Vor seine Seligkeit und Himmel hält,
Dem kann,
Vergnügt in Gott zu leben,
Gar kein Vergnügen geben.
Er betet seinen Mammon an,
Und opfert dem sein ganz Gemüte.
Dafür mich Gott behüte! |
Gott nur ist mein höchstes Gut.
Gott mein Reichthum / Schatz und Muth.
Mein Begehren/ mein Verlangen
Soll an GOtt und Himmel hangen.
Meines Hertzens Lust und Licht
Ist nur Gott : mehr mag ich nicht.
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9. Arie
Gott nur ist mein höchstes Gut.
Gott mein Reichthum, Schatz und Muth.
Mein Begehren, mein Verlangen
Soll an Gott und Himmel hangen.
Meines Herzens Lust und Licht
Ist nur Gott: mehr mag ich nicht. |
Hertzlich lieb hab ich dich / o HErr/
Ich bitt / du wollst seyn von mir nicht fern.
Mit deiner Hülff und Gnaden.
Die gantze Welt nicht erfreuet mich/
Nach Hiel und Erden frag ich nicht/
Wenn ich dich nur kan haben :
Und wenn mir gleich mein Hertz zerbricht/
So bist du doch mein Zuversicht/
Mein Theil und meines Hertzens Trost/
Der mich durch sein Blut hat erlöst ;
HErr JEsu Christ/ mein GOtt und HErr /
Mein GOtt und HErr/
In Schanden laß mich nimmermehr.
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10. Chor
Herzlich lieb hab ich dich, o Herr,
Ich bitt, du woll‘st sein von mir nicht fern.
Mit deiner Hilf und Gnaden.
Die ganze Welt nicht erfreuet mich,
Nach Himmel und Erden frag ich nicht,
Wenn ich dich nur kan haben :
Und wenn mir gleich mein Hertz zerbricht,
So bist du doch mein Zuversicht,
Mein Teil und meines Herzens Trost,
Der mich durch sein Blut hat erlöst;
Herr Jesu Christ, mein Gott und Herr,
Mein Gott und Herr,
In Schanden lass mich nimmermehr. |
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Transcription and version in modern German dedicated to Ms. Grażyna Banduch |
Transkrypcja oraz wersja we współczesnym języku niemieckim dedykowana p. mgr Grażynie Banduch |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (October, November 2018)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (November 2018) |