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Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:709
Habt nicht lieb die Welt
Original German Text

Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:709
Title: Habt nicht lieb die Welt
Cycle: Geistliches Singen und Spielen (1710/1711)
First performance: June 7, 1711
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1711
Event: 1. Sonntag nach Trinitatis / Dominica 1 post Trinitatis (1st Sunday after Trinity)

Transcription

Version in modern German



I Joh. II. v. 15. 16. 17.
HAbt nicht lieb die Welt/ noch
was in der Welt ist. So jemand die Welt lieb hat / in dem ist nicht die Liebe des Vaters. Denn alles/ was in der Welt ist/ nehmlich/ des Fleisches Lust / und der Augen Lust/ und hoffärtiges Leben/ ist nicht Vom Vater / sondern von der Welt. Und die Welt vergehet mit ihrer Lust. Wer aber den willen GOttes thut / der bleibet in Ewigkeit.

1. Dictum

I Johannes 2,15–17
Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist. So jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters. Denn alles, was in der Welt ist, nämlich, des Fleisches Lust, und der Augen Lust, und hoffärtiges Leben, ist nicht Vom Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergehet mit ihrer Lust. Wer aber den Willen Gottes tut, der bleibet in Ewigkeit.



Wer sich mit dieser Welt
In Stoltz und Hochmuth brüstet/
Sich selber wohl in seiner Pracht gefällt ;
Und dem nur das gelüstet/
Was ihm sein Fleisch zur Wollust fürgestellt ;
Wer Tag und Nacht
Bloß auf das Prassen dencket/
Den Bauch zum Gotte macht/
Und ihm sich selbst zum Sünden=Opffer schencket;
Wer sich sonst keine Müh
Als um die Boßheit giebet/
Die Tugend haßt/ und alle Laster liebet/
Und also sich in Satans Bilde spiegelt :
Der ist ein Menschlich Vieh.
Man warte nur/ wie’s endlich geht.
Ach ! wer sein Hertz vor GOtt verriegelt/
Hört Mosen und Propheten nicht/
Lescht aus des Glaubens Licht /
Versäumt die Buß=und Gnaden Zeit/
Und fährt so hin zur Ewigkeit/
Der wird hernach zu spät
Die Welt vermaledeyen/
Und Zedder über sich in Quaal und Flammen schreyen.

2. Rezitativ

Wer sich mit dieser Welt
In Stoltz und Hochmuth brüstet,
Sich selber wohl in seiner Pracht gefällt;
Und dem nur das gelüstet,
Was ihm sein Fleisch zur Wollust für gestellt;
Wer Tag und Nacht
Bloß auf das Prassen denket,
Den Bauch zum Gotte macht,
Und ihm sich selbst zum Sündenopfer schenket;
Wer sich sonst keine Müh
Als um die Bosheit gibet,
Die Tugend hasst, und alle Laster liebet,
Und also sich in Satans Bilde spiegelt:
Der ist ein Menschlich Vieh.
Man warte nur, wie’s endlich geht.
Ach! wer sein Herz vor Gott verriegelt,
Hört Mosen und Propheten nicht,
Löscht aus des Glaubens Licht,
Versäumt die Büß und Gnaden Zeit,
Und fährt so hin zur Ewigkeit,
Der wird hernach zu spät
Die Welt vermaledeien,
Und Zeder über sich in Qual und Flammen schreien.



So fahre hin/ verdammte Welt.
Wer was auf seine Seele hält/
Der wird dich gantz verfluchen.
Behalt die Fleisch und Augen=Lust.
Ich will vor solche Höllen=Wust /
GOtt und den Himmel suchen.

3. Arie

So fahre hin, verdammte Welt.
Wer was auf seine Seele hält,
Der wird dich ganz verfluchen.
Behalt die Fleisch und Augenlust.
Ich will vor solche Höllenwust,
Gott und den Himmel suchen.



Weg/ Eitelkeit/ die lauter Sünden hecket.
Weg/ was nach Sodom schmecket.
Wer an Gomorra klebt/
Der wird durch Feuer hingerissen.
Mein Ziel ist GOttes Wille.
Hier ruht mein Hertz in sanffter Stille.
Ich sey arm/ oder reich.
Es gilt mir beydes gleich.
Hab ich nur ihn/
Wie könnt ich reicher werden ?
Will manche Noth mein Hauß beziehn ?
So mag sie nur auf Erden
Mir zum Gefährten seyn/
Und mich durchs Jammerthal begleiten.
Doch dringt sie auch mit mir zum Himmel ein ?
O nein.
Hier hab ich GOtt/ und tausend Seeligkeiten.

4. Rezitativ

Weg, Eitelkeit, die lauter Sünden hecket.
Weg, was nach Sodom schmecket.
Wer an Gomorra klebt,
Der wird durch Feuer hingerissen.
Mein Ziel ist Gottes Wille.
Hier ruht mein Herz in sanfter Stille.
Ich sei arm, oder reich.
Es gilt mir beides gleich.
Hab ich nur ihn,
Wie könnt ich reicher werden ?
Will manche Not mein Haus bezieh‘n?
So mag sie nur auf Erden
Mir zum Gefährten sein,
Und mich durchs Jammerthal begleiten.
Doch dringt sie auch mit mir zum Himmel ein?
O nein.
Hier hab ich Gott, und tausend Seligkeiten.



GOtt/ ich bleibe dir ergeben.
Nimm mich/ halt mich/ bleib in mir.
Ich will dir / und mir nicht/ leben.
Sterb ich auch / so sterb ich dir.
Ja/ weil ich dein eigen bin/
Ey/ do fahr ich freudig hin.

5. Arie

Gott, ich bleibe dir ergeben.
Nimm mich, halt mich, bleib in mir.
Ich will dir, und mir nicht, leben.
Sterb ich auch, so sterb ich dir.
Ja, weil ich dein eigen bin,
Ei, do fahr ich freudig hin.



Laß dein Engel mit mir fahren
Auf Elias Wagen roth.
Und mein Seele wohl bewahren/
Wie Laz’rum nach seinem Tod.
Laß sie ruhn in deinem Schooß/
Erfüll sie mit Freud und Trost/
Biß der Leib kömmt aus der Erde/
Und mit dir vereinigt werde.

6. Chor

Lass dein Engel mit mir fahren
Auf Elias Wagen rot.
Und mein Seele wohl bewahren,
Wie Laz’rum nach seinem Tod.
Lass sie ruh‘n in deinem Schoß,
Erfüll sie mit Freud und Trost,
Bis der Leib kömmt aus der Erde,
Und mit dir vereinigt werde.

   

Transcription and version in modern German dedicated to Ms. Grażyna Banduch

Transkrypcja oraz wersja we współczesnym języku niemieckim dedykowana p. mgr Grażynie Banduch

Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (October, November 2018)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (November 2018)

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