Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:678
Gott schweige doch nicht
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:678
Title: Gott schweige doch nicht
Cycle: Geistliche Poesien (1714/1715)
1st performance: April 7, 1715
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1717
Event: Judika / Passion Sunday |
Transcription |
Version in modern German |
JUDICA |
Judica |
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1. |
GOtt schweige doch nicht also / und sey doch
nicht so stille. GOtt halte doch nicht so inne.
Denn siehe/deine Feinde toben/ und die dich hassen/
richten den Kopff auf. Ps. LXXXXIII,I. |
Gott schweige doch nicht also und sei doch nicht so stille. Gott halte doch nicht so inne. Denn siehe, deine Feinde toben und die dich hassen, richten den Kopf auf.
Psalmen 93, 1. |
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2. Coro |
Sie stellen uns/wie Ketzern nach/nach un=
serm Blut sie trachten. Noch rühmen sie
sich Christen auch / die GOtt allein groß ach=
ten. Ach GOtt ! der theure Nahme dein
muß ihrer Schalckheit Deckel seyn. Du
|wirst ein mahl auffwachen ! |
Sie stellen uns wie Ketzern nach,
nach unserm Blut sie trachten.
Noch rühmen sie sich Christen auch,
die Gott allein groß achten.
Ach Gott! der teure Name dein
muss ihrer Schalkheit Deckel sein.
Du wirst einmal aufwachen! |
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3. Aria |
Viel muß die wahre Kirche leiden.
Im Streite bleibt sie immerzu.
Auf Erden weiß sie wenig Freuden.
Der Drache lässt ihr keine Ruh.
Wo er nicht selber rasen kan /
Da hertzt er andre Schlangen an/
Die reine Lehre zu vergifften/
Und alles Ubel anzustifften. |
Viel muss die wahre Kirche leiden.
Im Streite bleibt sie immerzu.
Auf Erden weiß sie wenig Freuden.
Der Drache lässt ihr keine Ruh.
Wo er nicht selber rasen kann,
Da herzt er andre Schlangen an,
Die reine Lehre zu vergiften,
Und alles Übel anzustiften. |
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4. Rezitative |
Doch ärgre man sich nicht daran.
Es kan der Braut wohl schwerlich besser gehen/
Als es dem Bräutigam ergangen.
Was man dem Haupte hat gethan/
Das hat der Leib auch auszustehen.
O was vor Schimpff und Schmach.
Hat Christus nicht empfangen ?
Ein gleiches Creutz trägt ihm die Kirche nach.
Er aber weiß sie wohl zu schützen.
Wenn alle Wetter blitzen /
Ist er ihn Sonnen=Schein.
Wenn sich viel Dornen umb sie ziehen /
Muß sie nur schöner blühen /
Und eine volle Rose seyn.
Wirfft man mit Steinen auf sie zu /
So müssen sie zurücke prallen /
Und auf den Kopf der Feinde fallen.
Sie hat zuletzt im Himmel ihre Ruh.
Am Ende wird sich aller Streit verliehren/
Sie aber ewig triumphiren. |
Doch ärgre man sich nicht daran.
Es kan der Braut wohl schwerlich besser gehen,
Als es dem Bräutigam ergangen.
Was man dem Haupte hat getan,
Das hat der Leib auch auszustehen.
O was vor Schimpf und Schmach.
Hat Christus nicht empfangen?
Ein gleiches Kreutz trägt ihm die Kirche nach.
Er aber weiß sie wohl zu schützen.
Wenn alle Wetter blitzen,
Ist er ihn Sonnen=Schein.
Wenn sich viel Dornen um sie ziehen,
Muss sie nur schöner blühen,
Und eine volle Rose sein.
Wirft man mit Steinen auf sie zu,
So müssen sie zurücke prallen,
Und auf den Kopf der Feinde fallen.
Sie hat zuletzt im Himmel ihre Ruh.
Am Ende wird sich aller Streit verlieren,
Sie aber ewig triumphieren. |
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5. Aria |
Laßet uns mit Christo leiden.
Ohne Leiden ist kein Christ.
Wer sich deßen will entbrechen /
Kan ja nimmermehr nicht sprechen/
Daß er Christo JEsu treu/
Und ein Glied der Kirche sey.
Hier auf Erden muß man kämpfen.
Und des Fleisches Lüste dämpfen.
Wenn es überstanden ist /
Schenckt der Himmel alle Freuden.
Laßet uns mit Christo leiden.
Ohne Leiden ist kein Christ. |
Lasset uns mit Christo leiden.
Ohne Leiden ist kein Christ.
Wer sich dessen will entbrechen,
Kann ja nimmermehr nicht sprechen,
Dass er Christo Jesu treu,
Und ein Glied der Kirche sei.
Hier auf Erden muss man kämpfen.
Und des Fleisches Lüste dämpfen.
Wenn es überstanden ist,
Schenkt der Himmel alle Freuden.
Lasset uns mit Christo leiden.
Ohne Leiden ist kein Christ. |
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To the most venerable and most gracious Ms. Grażyna Banduch I dedicate the transcription and the modernized version of the text. |
Najczcigodniejszej i najłaskawszej Pani Magister Grażynie Banduchównie poświęcam transkrypcję oraz wersję uwspółcześnioną tekstu. |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (April 2020)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (October 2020) |