Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:546
Title: Ew’ge Quelle, milder Strom
First performance: May 19, 1726
Instrumentation: voice, flute, continuo
Language: German
Movements: 3
Text written by: ?
Text published: 1726
Event: Kantate (Cantate Sunday) |
Ew’ge Quelle, milder Strom, unerschoepflichs Meer der Gaben!
Nur von dir, guet’ger Vater, nehmen wir alles Gute, das wir haben. |
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Bedenk ich das, was deine Guete mir, vom Ursprung meines Seins, bis hieher fuer und fuer,
allein im Leiblichen erweis’t,
wie deine Guete mich so reichlich deckt und speis’t:
so schliesst mein Mund zuletzt, bei so viel Gnadenproben,
dies denken mit erfreutem Loben;
ich stimme voll Erstaunung an:
(Arioso) Ach Herr! Ich bin fuer so viel Wunderdinge
zu niedrig, zu geringe,
die du an deinem Knecht getan!
(Recitative) Doch wenn die schwachen Sinne
sich erst in der Gueter Abgrund senken,
die deine Gnade mir im Geistlichen entdeckt,
die nicht zu zaehlen sind, die niemals auszudenken:
so schwindeln, taumeln, wanken
die ganz verschlungen Gedanken;
ich muss mich selbst dabei verlieren;
mein Bleimass ist zu schwach, den Grund darin zu spueren.
Wie teuer ust allein der einz’ge Schatz, dass du, zu meinem Heil und Leben,
mir dein unschaetzbar Wort gegeben!
Dies troestet mich in allem Mangel und Verdruss;
dies zeigt mir, wie ich wandeln muss
und wie ich endlich, wenn ich sterbe,
den allergroessten Uberfluss,
den Reichtum deines Haufes, erbe. |
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Ihr, die ihr die Kluefte, der Berge durchwuehlet,
was ist’s, dass euer Fleiss erzielet?
Ein glaenzend doch vergaenglich’s Gut.
Habt auf das Wort des Hoechsten acht,
das euch die groessten Schaetze bringet,
in dem es ewig selig macht,
nur der allein, wird reich, der nach den Gaben ringet,
auf welchen die Wohlfahrt der Seelen beruht. |
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