Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:51
Alle, die gottselig leben
Original German Text
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Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:51
Title: Alle, die gottselig leben
Cycle: Geistliche Poesien (1714/1715)
1st performance: June 2, 1715
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1717
Event: Exaudi |
Transcription |
Version in modern German |
An EXAUDI. |
An Exaudi. |
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1 |
Alle/die gottseelig leben woll in Christo JEsu/
müssen Verfolgung leiden. 2. Tim. III, 12. |
Alle, die gottselig leben wollen in Christo Jesu, müssen Verfolgung leiden.
2. Timotheus 3, 12 |
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2. Coro |
Die Welt/Teufel/Sünd und Hölle unser
eigen Fleisch und Blut plagen stets hier un-
sre Seele/ laßen uns bey keinem Muth.
* *
*
Auf ihn will ich vertrauen in meiner schwe-
ren Zeit. Es kan mich nicht gereuen. Er
wendet alles Leid.
+ + +
Ihm sey es heimgestellt.
+ + +
Wen wir nur gebohren werden / Jammer
gnug sind sich auf Erden.
* *
*
Mein Leib / mein Seel / mein Leben sey
GOtt dem HErrn ergeben. Er machs /
wies ihm gefällt. |
Die Welt, Teufel, Sünd‘ und Hölle
unser eigen Fleisch und Blut
plagen stets hier unsre Seele,
lassen uns bei keinem Mut.
Auf ihn will ich vertrauen
in meiner schweren Zeit.
Es kann mich nicht gereuen.
Er wendet alles Leid.
Ihm sey es heimgestellt.
Wen wir nur geboren werden,
Jammer g‘nug sind sich auf Erden.
Mein Leib, mein Seel, mein Leben
sei Gott dem HErrn ergeben.
Er mach’s wies ihm gefällt. |
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3. Coro |
Daß ist gewißlich wahr!Sterben wir mit/so wer-
den wir mit leben. Dulden wir/so werden wir mit
herrschen. Verläugnen wir / so wird er uns auch
verläugnen. 2. Tim. II, II |
Dass ist gewisslich wahr! Sterben wir mit, so werden wir mit leben. Dulden wir, so werden wir mit herrschen. Verleugnen wir, so wird er uns auch verleugnen.
2. Tim. 2, 2 |
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4. Rezitative |
So lasset uns beständig seyn /
Ihr Christen!
Wer weiß ? bricht nicht ein Wetter bald herein/
Das mir Verfolgung brauset.
So lange Belial beym Antichrist noch hauset/
So lange wird er Lärmen blasen /
Und wieder Christi Zeugen rasen. |
So lasset uns beständig sein,
Ihr Christen!
Wer weiß? Bricht nicht ein Wetter bald herein,
Das mir Verfolgung brauset.
So lange Belial beim Antichrist noch hauset,
So lange wird er Lärmen blasen,
Und wieder Christi Zeugen rasen. |
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5. Coro |
Sie wüthen fast und fahren her/als wollten
sie und freßen. Zu würgen steht all ihr Be-
gehr. GOtt’s ist bey ihn’n vergeßen. Wie
Meeres=Wellen einherschlan/nach Leib und
Leben sie uns stahn. Des wird sich Gott er=
barmen. |
Sie wüten fast und fahren her,
als wollten sie und fressen.
Zu würgen steht all ihr Begehr.
Gott’s ist bey ihn’n vergessen.
Wie Meereswellen einher schla‘n,
nach Leib und Leben sie uns stah‘n.
Des wird sich Gott erbarmen. |
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6. Rezitative |
Wer dort die Seeligkeit begehrt/
Der muß sich mit Gedult und Glauben rüsten/
In GOttes Krafft und Geist.
Was Himmel und was ewig heisst /
Ist einer Hand voll Blut wohl werth /
Wenn wir es auch vergießen müsten.
Der Christen Blut ist Rosen gleich.
Wer blutig aus der Welt muß gehen/
Der geht aus Rosen in das Himmelreich/
Und wird vor Gott in lauter Purpur stehen. |
Wer dort die Seligkeit begehrt,
Der muß sich mit Geduld und Glauben rüsten,
In Gottes Kraft und Geist.
Was Himmel und was ewig heißt,
Ist einer Hand voll Blut wohl wert,
Wenn wir es auch vergießen müssten.
Der Christen Blut ist Rosen gleich.
Wer blutig aus der Welt muss gehen,
Der geht aus Rosen in das Himmelreich,
Und wird vor Gott in lauter Purpur stehen. |
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7. Aria |
Gedultig in Leiden / beständig im Glau=
ben !
Daß soll derChrist Leib=Spruch seyn.
Das Ende des Glaubens ist ewiges Leben/
Und ewig Freude der zeitlichen Pein.
Wir wollen auf alle die Feinde nichts
geben/
Ob sie auch Gifft und Feuer spey’n.
Sie können uns dennoch den Himmel
nicht rauben.
Gedultig im Leiden / beständig im Glau=
ben !
Das soll der Christen Leib=Spruch seyn. |
Geduldig in Leiden, beständig im Glauben!
Dass soll der Christ Leibspruch sein.
Das Ende des Glaubens ist ewiges Leben,
Und ewig Freude der zeitlichen Pein.
Wir wollen auf alle die Feinde nichts geben,
Ob sie auch Gift und Feuer spey’n.
Sie können uns dennoch den Himmel nicht rauben.
Geduldig im Leiden, beständig im Glauben!
Das soll der Christen Leibspruch sein. |
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8. Coro |
Das Wort sie sollen laßen stahn/ und kein
Danck darzu haben. Er ist bey uns wohl auf
dem Plan mit seinem Geist und gaben. Neh-
men sie uns den Leib / Guth/ Ehr / Kind
und Weib ? Laß fahren dahin. Sie habens
kein’n Gewi. Das Reich muß doch bleiben. |
Das Wort sie sollen lassen stah‘n
und kein Dank dazu haben.
Er ist bei uns wohl auf dem Plan
mit seinem Geist und gaben.
Nehmen sie uns den Leib,
Guth, Ehr, Kind und Weib?
Lass fahren dahin.
Sie haben‘s kein’n Gewinn.
Das Reich muss doch bleiben. |
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To the most venerable and most gracious Ms. Grażyna Banduch I dedicate the transcription and the modernized version of the text. |
Najczcigodniejszej i najłaskawszej Pani Magister Grażynie Banduchównie poświęcam transkrypcję oraz wersję uwspółcześnioną tekstu. |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (April 2020)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (October 2020) |