Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:444
Er, der Herr des Friedens
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:444
Title: Er, der Herr des Friedens
Cycle: Geistliches Singen und Spielen (1710/1711)
First performance: April 7, 1711
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1711
Event: 3. Osterfesttag / Feria 3 Paschatos (Easter Tuesday) |
Transcription |
Version in modern German |
2. Thessal. III. 16.
ER / der HErr des Friedens/gebe euch allenthalben / und auf einerley weise. Der HErr sey mit euch allen.
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1. Dictum
2.Thessalonicher 3,16
Er, der Herr des Friedens, gebe euch allenthalben, und auf einerlei weise. Der Herr sei mit euch allen. |
Ich habe gnug! So spricht ein Christ/
Wenn ich nur meinen JEsum habe.
Im Himmel und auf Erden ist
Vor mich gewünschter keine Gabe/
Ja/ kömmt mein Friede=Fürst zu mir
Und spricht nur : Friede sey mit dir ;
So hab ich gnug.
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2. Arie
Ich habe g‘nug! So spricht ein Christ,
Wenn ich nur meinen Jesum habe.
Im Himmel und auf Erden ist
Vor mich gewünschter keine Gabe,
Ja, kömmt mein Friedefürst zu mir
Und spricht nur: Friede sei mit dir;
So hab ich g‘nug. |
Ich habe gnug. Mich ängstet keine Sünde/
So Unruh im Gewissen macht.
Sein Friede deckt die Sünden Menge zu/
Dass ich zu Stiller Seelen=Ruh
In ihn ein sanfftes Küssen finde.
Gleichwie nach finster Nacht
Des Himmels Auge lieblich blicket/
Und alles Dunckle niederdrücket :
So wird durch dich ein traurig Hertz erfreut/
Du Sonne der Gerechtigkeit.
Umgiebst du mich mit deinem Friedens=Lichte/
So trifft mich kein Gerichte/
Das über Sünder wird gehegt/
Und sie mit der Verdamniß schlägt.
Das macht/ du sprichtst zu mir :
Mein Friede sey mit dir.
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3. Rezitativ
Ich habe gnug. Mich ängstet keine Sünde,
So Unruh im Gewissen macht.
Sein Friede deckt die Sünden Menge zu,
Dass ich zu Stiller Seelenruh
In ihn ein sanftes Küssen finde.
Gleichwie nach finster Nacht
Des Himmels Auge lieblich blicket,
Und alles Dunkle niederdrücket:
So wird durch dich ein traurig Hertz erfreut,
Du Sonne der Gerechtigkeit.
Umgibst du mich mit deinem Friedenslichte,
So trifft mich kein Gerichte,
Das über Sünder wird gehegt,
Und sie mit der Verdammnis schlägt.
Das macht, du sprichst zu mir:
Mein Friede sei mit dir. |
Rom. VIII. v. 33.
Wer will die Auserwehlten
GOttes beschuldigen ? GOtt ist
hie / der da gerecht machet. Wer
will verdammen ? Christus ist hie/
der gestorben ist. Ja/vielmehr/ der
auch auferwecket ist/ welcher ist zur
Rechten GOttes/ und vertritt uns.
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4. Chor
Römer 8,33
Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der da gerecht machet. Wer will verdammen? Christus ist hier, der gestorben ist. Ja, vielmehr, der auch auferwecket ist, welcher ist zur Rechten Gottes, und vertritt uns. |
Ich habe gnug. Der Tod mag andre schrecken/
Die Christum/ als das Leben/ nicht erkant.
Ich werde meine Hand
Mir Freuden nach ihm strecken.
Denn werd ich nicht hinauf ins Lebens=Land/
Wo JEsus herrschet und regieret/
Auf ewig eingeführte ?
Ja/ wenn mein JEsus nicht
Lebendig wäre worden/
So müste mich der we'ge Tod ermorden :
Er aber lebt. Lebt er? So muss ich leben.
Drum hab ich gnug/ wenn er im sterben spricht :
Ich will dir meinen Frieden geben.
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5. Rezitativ
Ich habe g‘nug. Der Tod mag andre schrecken,
Die Christum, als das Leben, nicht erkannt.
Ich werde meine Hand
Mir Freuden nach ihm strecken.
Denn werd ich nicht hinauf ins Lebensland,
Wo JEsus herrschet und regieret,
Auf ewig eingeführte?
Ja, wenn mein Jesus nicht
Lebendig wäre worden,
So müsste mich der we'ge Tod ermorden:
Er aber lebt. Lebt er? So muss ich leben.
Drum hab ich g‘nug, wenn er im sterben spricht:
Ich will dir meinen Frieden geben. |
Sünden/ was kanst du mir schaden ?
Deine Macht ist nun mein Spott.
Denn ich bin durch JEsus Gnaden
Ausgesöhnt mit meinem GOtt.
Tod/ du kanst an mir nichts haben/
Muß ich gleich zu Grabe gehn.
Die mit Christo sind begraben/
Werden mit ihm auferstehn.
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6. Arie
Sünden, was kannst du mir schaden?
Deine Macht ist nun mein Spott.
Denn ich bin durch Jesus Gnaden
Ausgesöhnt mit meinem Gott.
Tod, du kannst an mir nichts haben,
Muss ich gleich zu Grabe geh‘n.
Die mit Christo sind begraben,
Werden mit ihm aufersteh‘n. |
Weil du vom Tod erstanden bist/
Werd ich im Grab nicht bleiben.
Mein höchster Trost dein Aufffarth ist/
Tods=Furcht kan sie vertreiben.
Denn wo du bist da komm ich hin/
Daß ich stets bey dir leb und bin :
Drum fahr ich hin mit Freuden.
So fahr ich hin zu JEsu Christ/
Mein Arm thu ich ausstrecken.
So schlaff ich ein und ruhe fein ;
Kein Mensch kan mich aufwecken/
Denn JEsus Christus Gottes Sohn/
Der wird die Himmels = Thür aufthun/
Mich führ‘n zum ew'gen Leben.
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7. Chor
Weil du vom Tod erstanden bist,
Werd ich im Grab nicht bleiben.
Mein höchster Trost dein Auffahrt ist,
Tod‘sfurcht kann sie vertreiben.
Denn wo du bist da komm ich hin,
Dass ich stets bei dir leb und bin:
Drum fahr ich hin mit Freuden.
So fahr ich hin zu JEsu Christ,
Mein Arm tu ich ausstrecken.
So schlaff ich ein und ruhe fein;
Kein Mensch kann mich aufwecken,
Denn Jesus Christus Gottes Sohn,
Der wird die Himmelstür auftun,
Mich führ‘n zum ew'gen Leben. |
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Transcription and version in modern German dedicated to Ms. Grażyna Banduch |
Transkrypcja oraz wersja we współczesnym języku niemieckim dedykowana p. mgr Grażynie Banduch |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (September, October 2018)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (October 2018) |