Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:417
Ein Aussatz ist die Sünde
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:417
Title: Ein Aussatz ist die Sünde
Cycle: Geistliche Poesien (1714/1715)
1st performance: September 22, 1715
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1717
Event: 14.So.n.Trin. / 14th Sunday after Trinity |
Transcription |
Version in modern German |
Am XIV. Sonntage nach Tri=
nitatis. |
Am 14. Sonntage nach Trinitatis. |
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1. Rezitative |
EIn Aussatz ist die Sünde/
Der jedem Menschen Kinde
Natür= und erblich angebohren.
Wir sind dadurch verdorben und verlohren.
Von ferne muß man stehn/
Der Arme/ wie der Reiche/
Und darff mit solcher Seuche
Vor GOTT durchaus nicht gehen.
Man trifft auch keinen Arzt nicht an.
Der uns davon befreyen kan.
Nur JEsus ist allein.
Nur JEsus macht uns rein.
Wer ihm den gläubig klaget/
Dem wird die Hülffe nicht versaget. |
Ein Aussatz ist die Sünde,
Der jedem Menschen Kinde
Natur und erblich angeboren.
Wir sind dadurch verdorben und verloren.
Von ferne muss man steh‘n,
Der Arme, wie der Reiche,
Und darf mit solcher Seuche
Vor Gott durchaus nicht gehen.
Man trifft auch keinen Arzt nicht an.
Der uns davon befreien kann.
Nur Jesus ist allein.
Nur Jesus macht uns rein.
Wer ihm den gläubig klaget,
Dem wird die Hilfe nicht versaget. |
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2. Aria |
Du siehst/ O JEsu/ mich
Von ferne stehen.
Mein Hertze scheuet sich/
Zu dir zu gehen.
Erbarm‘/ erbarme dich
Bey meinem Schaden.
Sprich/ lieber Meister/ sprich
Ein Wort der Gnaden ;
So wird ich heil und rein
Von allen Sünden seyn. |
Du siehst, o Jesu, mich
Von ferne stehen.
Mein Herze scheuet sich,
Zu dir zu gehen.
Erbarm‘, erbarme dich
Bei meinem Schaden.
Sprich, lieber Meister, sprich
Ein Wort der Gnaden;
So wird ich heil und rein
Von allen Sünden sein. |
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3. Coro |
Die Sünd’hat uns verderbet sehr/
der Teuffel plagt uns noch viel mehr/
die Welt/ auch unser Fleisch und Blut/
uns allezeit verführen thut. Solch
Elend kennst du/ HErr/ allein. Ach
Laß uns dir befohlen seyn. |
Die Sünd’ hat uns verderbet sehr, der Teufel plagt uns noch viel mehr, die Welt, auch unser Fleisch und Blut, uns allezeit verführen tut. Solch Elend kennst du, Herr, allein. Ach, lass uns dir befohlen sein. |
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4. Coro |
Sihe / ich will sie heilen und gesund machen / und
Will sie des Gebehts umb Friede und Treue gewäh=
ren Jer. XXXIII, 6. |
Siehe, ich will sie heilen und gesund machen und
Will sie des Gebets um Friede und Treue gewähren.
Jeremia, 33, 6 |
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5. Rezitative |
Mein JESus giebt/ was ich gebethen.
Nun kan ich nahe zu ihm treten.
Ich werffe mich zu deinen Füßen hin/
Und dancke dir von Grunde meiner Seelen.
So lang‘ ich hier auf Erden bin/
Will ich dein Lob erzehlen /
Biß du mich wirst in Himmel bringen/
Und da will ich dir ewig singen. |
Mein Jesus gibt, was ich gebeten.
Nun kan ich nahe zu ihm treten.
Ich werfe mich zu deinen Füßen hin,
Und danke dir von Grunde meiner Seelen.
So lang‘ ich hier auf Erden bin,
Will ich dein Lob erzählen,
Bis du mich wirst in Himmel bringen,
Und da will ich dir ewig singen. |
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6. Arie |
Dancket GOtt vor seine Gaben.
Rühmet ihn vor seine Treu.
Weil wir Armen sonst nichts haben/
Das ihm zur Vergeltung sey.
Undanck schändet GOttes Güte.
Daß daher ein solch Gemüte/
Das den grossen Danck vergifft/
Keiner Wohlthat würdig ist. |
Danket Gott vor seine Gaben.
Rühmet ihn vor seine Treu.
Weil wir Armen sonst nichts haben,
Das ihm zur Vergeltung sei.
Undank schändet Gottes Güte.
Dass daher ein solch Gemüte,
Das den großen Dank vergift‘t,
Keiner Wohltat würdig ist. |
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To the most venerable and most gracious Ms. Grażyna Banduch I dedicate the transcription and the modernized version of the text. |
Najczcigodniejszej i najłaskawszej Pani Magister Grażynie Banduchównie poświęcam transkrypcję oraz wersję uwspółcześnioną tekstu. |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (April 2020)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (October 2020) |