Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:288
Der Herr verstößet nicht
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:288
Title: Der Herr verstößet nicht
Cycle: Geistliche Poesien (1714/1715)
1st performance: November 10, 1715
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1717
Event: 21.So.n.Trin. / 21st Sunday after Trinity |
Transcription |
Version in modern German |
Am XXI. Sonntage nach Tri=
nitatis. |
Am 21. Sonntage nach Trinitatis. |
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1. Coro |
DEr HErr verstösset nicht ewiglich. Sondern
er betrübet wohl / und erbarmet sich wieder
nach seiner grossen Güte. Denn er nicht von Her=
tzen die Menschen plaget und betrübet. Thren. III.
31. 32. 33. |
Der Herr verstoßet nicht ewiglich. Sondern er betrübet wohl und erbarmet sich wieder nach seiner großen Güte. Denn er nicht von Herzen die Menschen plaget und betrübet.
Klagelieder 3, 31 – 33 |
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2. Aria |
Trauet doch auf GOttes Güte
Die er nicht verläugnen kan.
Stellt er sich gantz zornig an ;
Dennoch offenbahrt er bald/
Wie sein Hertz vor Liebe wallt ;
Und erfreuet das Gemüthe.
Trauet doch auf GOttes Güte. |
Trauet doch auf Gottes Güte
Die er nicht verleugnen kann.
Stellt er sich ganz zornig an;
Dennoch offenbart er bald,
Wie sein Herz vor Liebe wallt;
Und erfreuet das Gemüte.
Trauet doch auf Gottes Güte. |
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3. Corale |
Wir bitten deine Güte/ wollst uns
hinfort behüten / die Grossen mit den
Kleinen. Du kanst nicht böse meynen. |
Wir bitten deine Güte,
willst uns hinfort behüten,
die Großen mit den Kleinen.
Du kannst nicht böse meinen. |
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4. Rezitative |
Schilt nur/ HErr JEsu / schilt/
Und straffe / wie du wilt/
Wir habens wohl verdienet/
Weil unser Glaube gar zu klein.
Denn da dein Wort
In voller Wahrheit blüht und grünet/
So wollen wir doch immerfort
Noch Wunder=Zeichen sehen/
Wodurch es soll bestätigt seyn.
Jedoch vergieb uns/ was geschehen.
Und wenn du dich gleich zornig stellst/
Und deine Freundlichkeit verborgen hältst.
Muß deine Sonne doch auch durch die Wolcken
Scheinen. |
Schilt nur, Herr Jesu, schilt,
Und straffe, wie du willst,
Wir haben‘s wohl verdienet,
Weil unser Glaube gar zu klein.
Denn da dein Wort
In voller Wahrheit blüht und grünet,
So wollen wir doch immerfort
Noch Wunderzeichen sehen,
Wodurch es soll bestätigt sein.
Jedoch vergib uns, was geschehen.
Und wenn du dich gleich zornig stellst,
Und deine Freundlichkeit verborgen hältst.
Muss deine Sonne doch auch durch die Wolken scheinen. |
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5. Corale et rezitative |
Du kanst nicht böse meynen.
Du bist die Liebe selbst. Und helffen und erbarmen
Ist deines Hertzens = Quell. Wie köntest du die
Armen
Beschämet/ vor dir stehn/
Und ohne Trost zurücke lassen gehen ?
Du lässest doch Gebeth und Wunsch gedeyen
Und stellt die Hülffe sich nicht augenblicklich ein ;
So wird sie wohl zu rechter Zeit erscheinen.
Du kanst nicht böse meynen.
Du sprichst ein Wort/ so muß der Kummer fort.
Und ob uns Creutz und Leiden pressen/
Ob wir das Brod mit Thränen essen/
Ob Zeit und Loben trübe ;
So stehn wir doch in deiner Liebe.
Du bleibest unser/ wir die deinen.
Du kanst nicht böse meynen |
Du kannst nicht böse meinen.
Du bist die Liebe selbst. Und helfen und erbarmen
Ist deines Herzensquell. Wie könntest du die Armen
Beschämet, vor dir steh‘n,
Und ohne Trost zurücke lassen gehen?
Du lässest doch Gebet und Wunsch Gedeihen
Und stellt die Hilfe sich nicht augenblicklich ein;
So wird sie wohl zu rechter Zeit erscheinen.
Du kannst nicht böse meinen.
Du sprichst ein Wort, so muss der Kummer fort.
Und ob uns Kreuz und Leiden pressen,
Ob wir das Brot mit Tränen essen,
Ob Zeit und Loben trübe;
So steh‘n wir doch in deiner Liebe.
Du bleibest unser, wir die deinen.
Du kannst nicht böse meinen. |
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6. Aria |
Stille seyn/ und gläubig hoffen/
Macht das Hertze GOttes offen/
Daß es allen Wunsch gewährt/
Welchen unser Hertz begehrt.
Ich will ihn in allen Sachen
Nach Gefallen lassen machen.
Machet ers gleich wunderlich ;
Dennoch macht ers gut vor mich. |
Stille sein und gläubig hoffen,
Macht das Herze Gottes offen,
Dass es allen Wunsch gewährt,
Welchen unser Herz begehrt.
Ich will ihn in allen Sachen
Nach Gefallen lassen machen.
Machet er‘s gleich wunderlich ;
Dennoch macht er‘s gut vor mich. |
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7. Corale |
Was GOtt thut / das ist wohlge=
than. Er ist mein Licht und Leben/der
mir nichts böses gönnen kan. Ihm
hab ich mich ergeben in Creutz und
Leid. Es kömmt die Zeit/ da öffent=
lich erscheinet/wie treulich er es meynet. |
Was Gott tut, das ist wohlgetan.
Er ist mein Licht und Leben,
der mir nichts böses gönnen kann.
Ihm hab ich mich ergeben
in Kreuz und Leid.
Es kömmt die Zeit,
da öffentlich erscheinet,
wie treulich er es meinet. |
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To the most venerable and most gracious Ms. Grażyna Banduch I dedicate the transcription and the modernized version of the text. |
Najczcigodniejszej i najłaskawszej Pani Magister Grażynie Banduchównie poświęcam transkrypcję oraz wersję uwspółcześnioną tekstu. |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (April 2020)
Contributed by Filip Adam Zieliński (October 2020) |