Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:19
Ach Gott, wie manches Herzeleid
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:19
Title: Ach Gott, wie manches Herzeleid
Cycle: Geistliche Poesien (1714/1715)
1st performance: May 12, 1715
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1717
Event: Jubilate |
Transcription |
Version in modern German |
An JUBILATE |
An Jubilate |
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1. Coro |
Ach GOtt ! wie manches Hertzeleid be-
gegnet mir zu dieser Zeit ? der schmahle
Weg ist Trübsalsvoll / den ich zum Himmel
wandern soll. |
Ach Gott! wie manches Herzeleid
begegnet mir zu dieser Zeit?
der schmale Weg ist Trübsalsvoll,
den ich zum Himmel wandern soll. |
Wir wißen/daß denen/die GOtt lieben/alle Din=
ge zum besten dienen. Rom. VIII, 28. |
Wir wissen, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum besten dienen.
Rom. 8, 28. |
Der GOtt / der mir hat versprochen seinen
Beystand jederzeit / der lässt sich verge=
bens suchen itzt in meiner Traurigkeit.
Ach ! will er denn für / und für grausam zür=
nen über mir ? kan und will er sich der Armen
itzt nicht / wie vorhin / erbarmen ? |
Der Gott, der mir hat versprochen
seinen Beistand jederzeit,
der lässt sich vergebens suchen
jetzt in meiner Traurigkeit.
Ach! will er denn für und für
grausam zürnen über mir?
kann und will er sich der Armen
jetzt nicht, wie vorhin, erbarmen? |
Er hat gesagt ! Ich will dich nicht verlassen noch
Versäumen. Hebr. XIII, 5. |
Er hat gesagt! Ich will dich nicht verlassen noch Versäumen.
Hebr. 13, 5. |
Aus der Tieffen ruffe ich. Warumb/JEsu/
lässt du mich ? Ich harr‘/warte / seuftze/ ach!
biß zur andern Morgenwach. |
Aus der Tiefen rufe ich.
Warum, Jesu, lässt du mich?
Ich harr‘, warte, seufze, ach!
bis zur andern Morgenwach. |
Ich bin bey ihm in der Noth / ich will ihn heraus
reißen / und zu Ehren machen. Psal.XCI, 15. |
Ich bin bei ihm in der Not, ich will ihn heraus reisen und zu Ehren machen.
Psalmen 91, 15. |
Keinen hat GOtt verlaßen / der ihm ver=
traut allzeit. Und ob ihn gleich viel haßen/
geschieht ihm doch kein Leid. GOtt will die
Seinen schützen / zuletzt erheben hoch / und
geb’n was ihnen nützet / hier zeitlich und
auch dort. |
Keinen hat Gott verlassen,
der ihm vertraut allzeit.
Und ob ihn gleich viel hassen,
geschieht ihm doch kein Leid.
Gott will die Seinen schützen,
zuletzt erheben hoch
und geb’n was ihnen nützet,
hier zeitlich und auch dort. |
Wohl allen/die auf ihn trauen!Psal. II, 12. |
Wohl allen, die auf ihn trauen!
Psalmen 2, 12. |
Darumb auf GOtt will hoffen
ich / auf mein Verdienst nicht bauen:
Auf ihn mein Hertz soll laßen sich / und sei=
ner Güte trauen/ die mir zusagt sein werthes
Wort / das ist mein Trost und treuer Hort.
Deß will ich allzeit harren. |
Darum auf Gott will hoffen ich,
auf mein Verdienst nicht bauen:
Auf ihn mein Hertz soll lassen sich
und seiner Güte trauen,
die mir zusagt sein wertes Wort,
das ist mein Trost und treuer Hort.
Des‘ will ich allzeit harren. |
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2. Rezitative |
So mache dich von allem Kummer loß.
Ist Creutz und Leiden groß ?
So ist doch GOttes Liebe größer.
Wer weiß ? wohl heute noch wird’s beßer.
Wo nicht ? so hoff auf morgen.
Gedulde dich / und laß den Höchsten sorgen.
Gewiß/ es wird ein schöner Sonnenschein
Auf trübes Ungewitter seyn. |
So mache dich von allem Kummer los.
Ist Kreuz und Leiden groß?
So ist doch Gottes Liebe größer.
Wer weiß? wohl heute noch wird’s besser.
Wo nicht? so hoff auf morgen.
Gedulde dich und lass den Höchsten sorgen.
Gewiss, es wird ein schöner Sonnenschein
Auf trübes Ungewitter sein. |
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4. Aria |
Ich dulde mich und leide.
Mein JEsus giebt mir Krafft/
Biß er gewündschte Freude
Nach meinem Trauren schafft.
Die Hand/ die mich will drücken/
Wird auch gewiß erquicken. |
Ich dulde mich und leide.
Mein Jesus gibt mir Krafft,
Bis er gewünschte Freude
Nach meinem Trauren schafft.
Die Hand, die mich will drücken,
Wird auch gewiss erquicken. |
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5. Coro |
Ich will alle meine Tage rühmen deine
Starcke Hand / daß du meine Plag und Kla=
ge hast so herrlich abgewandt. Nicht nur in
der Sterblichkeit soll dein Ruhm seyn aus=
gebreit : ich wills auch hernach erweisen/und
dort ewiglich dich preisen. |
Ich will alle meine Tage
rühmen deine starke Hand,
dass du meine Plag und Klage
hast so herrlich abgewandt.
Nicht nur in der Sterblichkeit
soll dein Ruhm sein ausgebreit:
ich will‘s auch hernach erweisen
und dort ewiglich dich preisen. |
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To the most venerable and most gracious Ms. Grażyna Banduch I dedicate the transcription and the modernized version of the text. |
Najczcigodniejszej i najłaskawszej Pani Magister Grażynie Banduchównie poświęcam transkrypcję oraz wersję uwspółcześnioną tekstu. |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (April 2020)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (October 2020) |