Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:1678
Wir sollen selig werden
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:1678
Title: Wir sollen selig werden
Cycle: Geistliche Poesien (1714/1715)
1st performance: June 16, 1715
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1717
Event: Trinitatis / Trinity Sunday |
Transcription |
Version in modern German |
Am Fest Trinitatis |
Am Trinitatis |
|
1. Coro |
WIr sollen seelig werden / und
bleib’n in Ewigkeit. |
Wir sollen selig werden und bleib’n in Ewigkeit. |
|
2. Coro |
Denn drey sind/ die da zeugen im Himmel : Der
Vater/ das Wort/ und der Heilige Geist. Und
diese drey sind eins. I. Joh. V. 7. |
Denn drei sind, die da zeugen im Himmel: Der Vater, das Wort und der Heilige Geist. Und diese drei sind eins.
1. Johannes 5, 7. |
|
3. Rezitative |
Ich gläube diß/
Und bins im Glauben gantz gewiß/
Ob ichs gleich nicht versiche/
Daß drey Personen Eins/und nur ein Wesen sind.
Denn hier erhebt sich eine Höhe/
Wohin sich kein Verstand nicht schwingen kan.
Hier wird ein Abgrund aufgethan/
|Wo die Vernunfft im forschen sich verirret/
Und ihre Klugheit lauter Thorheit wird.
Die gröste Weißheit ist/ in Einfalt alles gläuben.
Und schlechter dings bey GOttes Worte bleiben. |
Ich glaube dies,
Und bin‘s im Glauben ganz gewiss,
Ob ich‘s gleich nicht versichre,
Dass drei Personen Eins und nur ein Wesen sind.
Denn hier erhebt sich eine Höhe,
Wohin sich kein Verstand nicht schwingen kann.
Hier wird ein Abgrund aufgetan,
Wo die Vernunft im forschen sich verirret,
Und ihre Klugheit lauter Torheit wird.
Die größte Weisheit ist, in Einfalt alles glauben.
Und schlechter Dings bei Gottes Worte bleiben. |
|
4. Aria |
Ein GOtt in drey Personen heisst
Der Vater/ Sohn und Heil’ge Geist.
Sie sind einander alle gleich/
Und eine/ wie die andre/ reich.
Am Wesen/ Willen/ Ehr‘ und Krafft/
An Macht/ und andrer Eigenschafft/
An Herrlichkeit und Ewigkeit.
Ist gantz und gar kein Unterscheid. |
Ein Gott in drei Personen heißt
Der Vater, Sohn und Heil’ge Geist.
Sie sind einander alle gleich,
Und eine, wie die andre, reich.
Am Wesen, Willen, Ehr‘ und Krafft,
An Macht und andrer Eigenschafft,
An Herrlichkeit und Ewigkeit.
Ist ganz und gar kein Unterscheid. |
|
5. Coro |
Und drey/ sind die da zeugen auf Erden :der Geist/
und das Wasser/ und das Blut ; Und die drey sind
beysammen. v. 8. |
Und drei, sind die da zeugen auf Erden: der Geist und das Wasser und das Blut; und die drei sind beisammen.
1. Johannes 5, 8. |
|
6. Rezitative |
So festen Grund hat unsre Seeligkeit
Im Himmel und auf Erden.
GOtt Vater zeugt davon/
Und gibt sein eignes Kind zu unserm Heil und Leben.
Es zeuget GOtt der Sohn/
Der sich für uns in Tod gegeben.
Es zeuget GOtt der Heil’ge Geist/
Und bildet uns zu neuen Creaturen.
Es zeugt sein Wort/ das allen Trost verheisst.
Die Tauffe zeugt/ und machet uns aus Sündern
Zu lieben GOttes=Kindern.
Es zeugt das Abendmahl/ daß wir in Christo sind/
Und Christus sich mit uns verbindt.
Wir können nicht verlohren werden.
Ach nur gegläubt/ wie GOtt den Glauben selbst
verleiht.
So festen Grund hat unsre Seeligkeit
Im Himmel und auf Erden. |
So festen Grund hat unsre Seligkeit
Im Himmel und auf Erden.
Gott Vater zeugt davon,
Und gibt sein eignes Kind zu unserm Heil und Leben.
Es zeuget Gott der Sohn,
Der sich für uns in Tod gegeben.
Es zeuget Gott der Heil’ge Geist,
Und bildet uns zu neuen Kreaturen.
Es zeugt sein Wort, das allen Trost verheißt.
Die Taufe zeugt und machet uns aus Sündern
Zu lieben Gotteskindern.
Es zeugt das Abendmahl, dass wir in Christo sind,
Und Christus sich mit uns verbind‘t.
Wir können nicht verloren werden.
Ach nur geglaubt, wie Gott den Glauben selbst verleiht.
So festen Grund hat unsre Seligkeit
Im Himmel und auf Erden. |
|
7. Aria |
Im Glauben kan man alles hoffen.
Dem Glauben steht der Himmel offen/
Der Glaube hat das höchste Guth.
Der Glaube stärckt den blöden Muth.
Der Glaube dringt hindurch im Sterben.
Der Glaube lässt das Leben erben.
Im Glauben wird GOtt recht gepreist/
Als Vater/Sohn und Heilger Geist. |
Im Glauben kann man alles hoffen.
Dem Glauben steht der Himmel offen,
Der Glaube hat das höchste Gut.
Der Glaube stärkt den blöden Mut.
Der Glaube dringt hindurch im Sterben.
Der Glaube lässt das Leben erben.
Im Glauben wird Gott recht gepreist,
Als Vater, Sohn und Heil‘ger Geist. |
|
8. Coro |
Gott Vater/dir sey Preiß hier und
im Himmel oben!GOtt Sohn/HErr
JESU Christ / dich will ich täglich
Loben ! GOtt Heil‘ger Geist / dein
Ruhm erschall je mehr und mehr. O
HErr/ DreyEiniger GOtt / dir sey
Lob/ Preiß und Ehr. |
Gott Vater, dir sei Preis
hier und im Himmel oben!
Gott Sohn, Herr Jesu Christ,
dich will ich täglich loben!
Gott Heil’ger Geist,
dein Ruhm erschall
je mehr und mehr.
O Herr, Dreieiniger Gott,
dir sei Lob, Preiß und Ehr. |
|
|
To the most venerable and most gracious Ms. Grażyna Banduch I dedicate the transcription and the modernized version of the text. |
Najczcigodniejszej i najłaskawszej Pani Magister Grażynie Banduchównie poświęcam transkrypcję oraz wersję uwspółcześnioną tekstu. |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (April 2020)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (October 2020) |