Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:1660
Wir glauben an den heilgen Geist
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:1660
Title: Wir glauben an den heilgen Geist
Cycle: Geistliches Singen und Spielen (1710/1711)
First performance: May 24, 1711
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1711
Event: 1. Pfingstfesttag / Feria 1 Pentecostes (Whit Sunday) |
Transcription |
Version in modern German |
Wir gläuben an den heil'gen Geist.
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1.
Wir glauben an den heilgen Geist. |
Er ist/ der uns den Glauben selber schenckt/
Den niemand nicht
Aus eignen Kräfften würcken kan.
Er zündet dieses Licht
Durch seine Flammen an.
Er ist es/ ders mit Oehle träncket.
Sonst lescht es aus/
Er schaffet so ein Ende draus/
Wo sich die Seligkeit der Seelen ewig preist.
Das thut der Heilge Geist.
GOtt mit Vater und dem Sohne.
Er ist der wahre GOtt/ wie Vater und der Sohn/
Von gleicher Ehr' und Ewigkeit.
Sonst ist kein Unterscheid/
Als einer :
Er geht von beyden aus. Doch ist er drum nicht kleiner.
Ein Wesen/ eine Macht/ ein Thron/
Ein Himmel/ und ein Reich
Ist allen Dreyen eins und gleich.
Der aller Blöden ein Tröster heist.
Er fördert ihren Lauff.
Er hilfft der Schwachkeit auf.
Das Zeugnis wird von ihm gegeben/
Dass sie in GOttes Kindschafft leben.
Er labt ihr Hertz in Angst und Müh/
Und im Gebeth vertritt er sie.
Im Sterben streicht er Lebens=Balsam an/
Dass sie der Tod nicht tödten kan.
Und mit Gaben zieret schöne.
Was schönes ist am Christenthume.
Und was GOtt sonst zu seines Nahmens Ruhme
An unsern Seelen sucht/
Und keine Lust dran siehet ;
Ist lauter Frucht/
Die durch den Geist der Gnaden blühet.
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2. Rezitativ
Er ist, der uns den Glauben selber schenkt,
Den niemand nicht
Aus eignen Kräften wirken kann.
Er zündet dieses Licht
Durch seine Flammen an.
Er ist es, der‘s mit Öle tränket.
Sonst löscht es aus,
Er schaffet so ein Ende draus,
Wo sich die Seligkeit der Seelen ewig preist.
Das tut der Heil‘ge Geist.
Gott mit Vater und dem Sohne.
Er ist der wahre Gott, wie Vater und der Sohn,
Von gleicher Ehr' und Ewigkeit.
Sonst ist kein Unterscheid,
Als einer:
Er geht von beiden aus. Doch ist er drum nicht kleiner.
Ein Wesen, eine Macht, ein Thron,
Ein Himmel, und ein Reich
Ist allen Dreien eins und gleich.
Der aller Blöden ein Tröster heißt.
Er fördert ihren Lauff.
Er hilft der Schwachheit auf.
Das Zeugnis wird von ihm gegeben,
Dass sie in Gottes Kindschaft leben.
Er labt ihr Hertz in Angst und Müh,
Und im Gebet vertritt er sie.
Im Sterben streicht er Lebensbalsam an,
Dass sie der Tod nicht töten kann.
Und mit Gaben zieret schöne.
Was schönes ist am Christentume.
Und was Gott sonst zu seines Namens Ruhme
An unsern Seelen sucht,
Und keine Lust dran siehet;
Ist lauter Frucht,
Die durch den Geist der Gnaden blühet. |
Die gantze Christenheit auf Erden
Hält in einem Sinn gar eben :
Hier all Sünd vergeben werden/
Das Fleisch soll uns wieder leben :
Nach diesem Elend ist bereit
Uns ein Leben in Ewigkeit.
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3. Chor
Die ganze Christenheit auf Erden
Hält in einem Sinn gar eben:
Hier all Sünd‘ vergeben werden,
Das Fleisch soll uns wieder leben:
Nach diesem Elend ist bereit
Uns ein Leben in Ewigkeit. |
1.
Theures Pfand / erwünschter Hort/
Laß mich doch nach deinem Triebe/
In dem Glauben/ in der Liebe/
Starck und treu/ und brünstig seyn.
Nimm mein Hertz zum Tempel ein/
Und bereit es durch dein Wort.
Theures Pfand/ erwünschter Hort.
Laß mich fest in Hoffnung stehen.
Also muß mirs immer gehen/
Frölich hier/ und selig dort.
Theures Pfand/ erwünschter Hort.
2.
Süsser Trost/ GOtt heil'ger Geist/
Du/du tröstest mich im Leiden/
Dass mich nichts von JEsu scheiden/
Noch von ihm verführen kan.
Mir hat auch der Tod nichts an/
Weil dein Licht mein Leben heist/
Süsser Trost/GOtt heil'ger Geist.
Und aus allen Eitelkeiten/
Wirst du mich des Weges leiten/
Welcher mir den Himmel weist.
Süsser Trost/ GOtt heil'ger Geist.
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4. Arie
1.
Teures Pfand, erwünschter Hort,
Lass mich doch nach deinem Triebe,
In dem Glauben, in der Liebe,
Starck und treu, und brünstig sein.
Nimm mein Herz zum Tempel ein,
Und bereit es durch dein Wort.
Teures Pfand, erwünschter Hort.
Lass mich fest in Hoffnung stehen.
Also muss mir‘s immer gehen,
Fröhlich hier, und selig dort.
Teures Pfand, erwünschter Hort.
2.
Süßer Trost, Gott heil'ger Geist,
Du, du tröstest mich im Leiden,
Dass mich nichts von Jesu scheiden,
Noch von ihm verführen kann.
Mir hat auch der Tod nichts an,
Weil dein Licht mein Leben heißt,
Süßer Trost, Gott heil'ger Geist.
Und aus allen Eitelkeiten,
Wirst du mich des Weges leiten,
Welcher mir den Himmel weist.
Süßer Trost, Gott heil'ger Geist. |
Rom. XV. v. 13.
GOtt der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Friede im Glauben/dass ihr völlige Hoffnung habt/ durch die Krafft des Heiligen Geistes/Amen.
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5. Chor
Römer 15:13
Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Friede im Glauben, dass ihr völlige Hoffnung habt, durch die Krafft des Heiligen Geistes, Amen. |
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Transcription and version in modern German dedicated to Ms. Grażyna Banduch |
Transkrypcja oraz wersja we współczesnym języku niemieckim dedykowana p. mgr Grażynie Banduch |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (October, November 2018)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (November 2018) |