Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:1585
Wer ist der, so von Edom kommt
Original German Text
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:1585
Title: Wer ist der, so von Edom kommt
Cycle: Geistliche Poesien (1714/1715)
1st performance: April 14, 1715
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1717
Event: Palmsonntag / Palm Sunday |
Transcription |
Version in modern German |
PALMARUM |
Palmarum |
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1. |
Wer ist der/ so von Edom kömmt/und mit röth=
lichen Kleidern von Bagra;der so geschmückt
ist in seinen Kleidern/ und einher tritt in seiner gros=
sen Krafft?
Ich bins/der Gerechtigkeit lehret/und ein Meister
bin zu helffen.
Warumb ist de dein Gewand so rothfarb? und
dein Kleid / wie eines Keltertreters ;
Ich trete die Kelter alleine / und ist niemand unter
den Völckern mit mir. Ich habe sie gekeltert in
meinem Zorn / und zutreten in meinem Grimm.
Daher ist ihr Vermögen auf meine leider ge=
sprützet / und ich habe alle mein Gewand besudelt.
Esa. LXIII, I. 2. 3.4. |
Wer ist der, so von Edom kömmt und mit rötlichen Kleidern von Bagra; der so geschmückt ist in seinen Kleidern und einher tritt in seiner großen Krafft? Ich bin’s, der Gerechtigkeit lehret und ein Meister bin zu helfen. Warum ist denn dein Gewand so rotfarb? und dein Kleid, wie eines Keltertreters; Ich trete die Kelter alleine und ist niemand unter den Völkern mit mir. Ich habe sie gekeltert in meinem Zorn und zutreten in meinem Grimm. Daher ist ihr Vermögen auf meine leider gesprützet und ich habe alle mein Gewand besudelt.
Jesaja 63, 1 – 4. |
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2. Aria |
HErr JEsu / wahrer GOttes Sohn/
Und wahrer Mensch zugleich /
Was ist doch deine Paßion ?
Sie ist ein Himmel reich.
Denn da erwarb dein theures Blut /
Dein theures Blut allein /
Daß wir/o allerhöchstes Guth /
Gerecht und selig seyn. |
Herr Jesu, wahrer Gottes Sohn,
Und wahrer Mensch zugleich,
Was ist doch deine Passion?
Sie ist ein Himmel reich.
Denn da erwarb dein teures Blut,
Dein teures Blut allein,
Dass wir, o allerhöchstes Gut,
Gerecht und selig sein. |
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3. Rezitative |
Wärst du/HErr JEsu/nicht gekommen /
Und hättst das große Werck auf dich genommen/
Durch welches wir mit GOtt versohnet sind /
So könnte sich kein eintzig Menschen Kind
Der Hoffnung unterfangen /
In Himmel zu gelangen.
Wir wißen auch sonst keinen Heyland nicht /
Im Himmel und auf Erden.
Es mag ein Heiliger/es mag ein Engel seyn.
Du bist es gantz allein /
Du/aber diß Trost=Wort spricht ;
Wer an mich gläubt / soll nicht verlohren werden. |
Wärst du, Herr Jesu, nicht gekommen,
Und hätt‘st das große Werk auf dich genommen,
Durch welches wir mit Gott versöhnet sind,
So könnte sich kein einzig Menschen Kind
Der Hoffnung unterfangen,
In Himmel zu gelangen.
Wir wissen auch sonst keinen Heiland nicht,
Im Himmel und auf Erden.
Es mag ein Heiliger, es mag ein Engel sein.
Du bist es ganz allein,
Du, aber dies Trostwort spricht;
Wer an mich glaubt, soll nicht verloren werden. |
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4. Aria |
Wer sich außer Christo JEsu
Einen Weg in Himmel sucht/
Ist verflucht.
Er nur hat durch seine Wunden
Ihn erfunden.
Er allein
Macht / daß wir im Seegen seyn.
Wer sich außer Christo JEsu
Einen Weg in Himmel sucht /
Ist verflucht. |
Wer sich außer Christo Jesu
Einen Weg in Himmel sucht,
Ist verflucht.
Er nur hat durch seine Wunden
Ihn erfunden.
Er allein
Macht, dass wir im Segen sein.
Wer sich außer Christo Jesu
Einen Weg in Himmel sucht,
Ist verflucht. |
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5. Coro |
O hilff Christe / GOttes Sohn / durch
dein bitter Leiden / daß wir dir stets unter=
than all Untugend meiden ; deinen Tod/und
sein Ursach fruchtbarlich bedencken ; dafür/
wie wohl arm und schwach / dir Danck=Op
fer schencken. |
O hilf Christe, Gottes Sohn, durch dein bitter Leiden, dass wir dir stets Untertan all Untugend meiden; deinen Tod und sein Ursach‘ fruchtbarlich bedenken, dafür, wie wohl arm und schwach, dir Dankopfer schenken. |
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To the most venerable and most gracious Ms. Grażyna Banduch I dedicate the transcription and the modernized version of the text. |
Najczcigodniejszej i najłaskawszej Pani Magister Grażynie Banduchównie poświęcam transkrypcję oraz wersję uwspółcześnioną tekstu. |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (April 2020)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (October 2020) |