Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:1537
Weichet fort aus meiner Seele
Original German Text
Original German Text
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:1537
Title: Weichet fort aus meiner Seele
Cycle: Geistliche Poesien (1714/1715)
1st performance: -
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1717
Event: 15.So.n.Trin. / 15th Sunday after Trinity |
Transcription |
Version in modern German |
Am XV. Sonntage nach Trini=
tatis. |
Am 15. Sonntage nach Trinitatis. |
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1. Aria |
WEichet fort aus meiner Seele /
Weicht/ ihr Sorgen/ alle fort.
Sollt ich mein Vergnügen hassen/
Mich der Schwermuth überlassen/
Und mir selbst das Hertze stehlen /
Wenn mir diß und das will fehlen ?
Nein. Ich habe GOttes Wort/
Das ich mir zum Trost erwehle.
Weichet fort aus meiner Seele/
Weicht/ ihr Sorgen/ alle fort. |
Weichet fort aus meiner Seele,
Weicht, ihr Sorgen, alle fort.
Sollt ich mein Vergnügen hassen,
Mich der Schwermuth überlassen,
Und mir selbst das Herze stehlen,
Wenn mir dies und das will fehlen?
Nein. Ich habe Gottes Wort,
Das ich mir zum Trost erwähle.
Weichet fort aus meiner Seele,
Weicht, ihr Sorgen, alle fort. |
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2. Rezitative |
Komm/komm / mein Geist.
Wir wollen das beschauen/
Was uns des Höchsten Güte weist.
Du siehest hier in diesen Auen
So manches Graß / so manche Blume stehn.
Wie lieblich und wie schön
Ist ihre Kleidung nicht ?
Wer hat sie denn so herrlich zugericht ?
GOtt hats gethan.
Nur schaue sie genauer an.
Es stehen diese Worte dran : |
Komm, komm, mein Geist.
Wir wollen das beschauen,
Was uns des Höchsten Güte weist.
Du siehest hier in diesen Auen
So manches Gras, so manche Blume steh‘n.
Wie lieblich und wie schön
Ist ihre Kleidung nicht ?
Wer hat sie denn so herrlich zu gericht?
Gott hat‘s getan.
Nur schaue sie genauer an.
Es stehen diese Worte dran: |
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3. Coro |
Der höchste GOtt bekleidet uns / und haben
doch kein Leben.
Vielmehr wird ers auch dir / o Mensch / als
seinem Kinde/ geben. |
Der höchste Gott bekleidet uns und haben doch kein Leben.
Vielmehr wird er‘s auch dir, o Mensch, als seinem Kinde, geben. |
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4. Rezitative |
Diß schreib ich meinem Hertzen ein.
So lasse GOtt das ferne von mir seyn/
Daß ich mich selbst mit Sorgen quäle. |
Dies schreib ich meinem Herzen ein.
So lasse Gott das ferne von mir sein,
Dass ich mich selbst mit Sorgen quäle. |
Weichet fort aus meiner Seele/
Weicht/ ihr Sorgen alle fort. |
Weichet fort aus meiner Seele,
Weicht, ihr Sorgen alle fort. |
Hier fliegen Vögel hin/
Betrachte sie/ mein Sinn.
Wir sehen keinen Hungers sterben/
Noch in der theuren Zeit verderben.
Sie haben keine Scheuen nicht/
Darein sie Vorrath könten tragen/
Der ihnen dennoch nie gebricht.
Wer nehrt sie denn ? Nur mercke / was sie sagen : |
Hier fliegen Vögel hin,
Betrachte sie, mein Sinn.
Wir sehen keinen Hungers sterben,
Noch in der teuren Zeit verderben.
Sie haben keine Scheuen nicht,
Darein sie Vorrat könnten tragen,
Der ihnen dennoch nie gebricht.
Wer nährt sie denn? Nur merke, was sie sagen: |
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5. Coro |
Der milde Schöpffer giebet uns zu trincken
und zu essen.
So wird er seine Kinder nie mit Speiß und
Tranck vergeßen.
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Der milde Schöpfer giebet uns zu trinken und zu essen.
So wird er seine Kinder nie mit Speis‘ und Trank vergessen. |
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6. Rezitative |
Was solte mir dann bange thun ?
GOtt Lob ! ich habe nun/
Was ich mir zur Vergnügung zehle. |
Was sollte mir dann bange tun?
Gottlob! ich habe nun,
Was ich mir zur Vergnügung zähle. |
Weichet fort aus meiner Seele/
Weicht/ihr Sorgen/ alle fort. |
Weichet fort aus meiner Seele,
Weicht, ihr Sorgen, alle fort. |
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7. Coro |
Darum sollet ihr nicht sorgen/ und sagen : Was
werden wir essen? Was werden wir trincken ? Wo=
mit werden wir uns kleiden ? Nach solchem allen
trachten die Heyden. Denn euer hilischer Va=
ter weiß/ daß ihr deß alles bedürfet. Ex Evang. |
Darum sollet ihr nicht sorgen und sagen: was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach solchem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr des alles bedürfet.
Aus Evangelium |
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8. Coro |
Auf heute/wie morgen ; auf morgen/ wie
heute/
Verbleib ich von aller Bekümmerns frey.
Dahin soll mein Sorgen streben/
Wie ich heut/ und jeden Tag/
In der Gnade GOttes leben/
Und darinnen sterben mag.
GOTT wird mich versorgen. GOTT
bleibet getreu/
Und gehet mir täglich mit Seegen zur
Seite.
Auf heute/ wie morgen ; auf morgen/ wie
heute/
Verbleib ich von aller Bekümmerns frey. |
Auf heute, wie morgen; auf morgen, wie heute,
Verbleib ich von aller Bekümmerns frei.
Dahin soll mein Sorgen streben,
Wie ich heut und jeden Tag,
In der Gnade Gottes leben,
Und darinnen sterben mag.
Gott wird mich versorgen.
Gott bleibet getreu,
Und gehet mir täglich mit Segen zur Seite.
Auf heute, wie morgen; auf morgen, wie heute,
Verbleib ich von aller Bekümmerns frei. |
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9. Coro |
Wies GOtt gefällt/ so lauffs hin=
aus. Ich laß die Vöglein sorgen.
Kömmt mir das Glück nicht heut zu
Hauß/ so wird es doch seyn morgen.
Was mir beschert/ bleibt unverwehrt/
ob sichs schon thut verziehen. Danck
GOTT mit Fleiß. Solls seyn / so
seys. Er wird mein Glücke wohl
fügen. |
Wies Gott gefällt, so lauf‘s hinaus.
Ich lass die Vöglein sorgen.
Kömmt mir das Glück nicht heut zu Haus,
so wird es doch sein morgen.
Was mir beschert,
bleibt unverwehrt,
ob sich‘s schon tut verziehen.
Dank Gott mit Fleiß.
Solls sein, so sei‘s.
Er wird mein Glücke wohl fügen. |
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To the most venerable and most gracious Ms. Grażyna Banduch I dedicate the transcription and the modernized version of the text. |
Najczcigodniejszej i najłaskawszej Pani Magister Grażynie Banduchównie poświęcam transkrypcję oraz wersję uwspółcześnioną tekstu. |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (April 2020)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (October 2020) |