Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:1263
Sehet, wir gehen hinauf gen Jerusalem
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:1263
Title: Sehet, wir gehen hinauf gen Jerusalem
Cycle: Geistliches Singen und Spielen (1710/1711)
First performance: February 15, 1711
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1711
Event: Sonntag vor der Passionszeit / Dominica Quinquagesimae (Quinquagesima Sunday) |
Transcription |
Version in modern German |
Luc. XVIII. v. 31. 33.
Sehet/wir gehen hinauf gen Jerusalem/und es wird alles vollendet werden / das geschrieben ist durch die Propheten von des Menschen Sohn. Denn er wird überantwortet werden den Heyden/ und er wird verspottet/ und geschmähet/ und verspeyet werden. Und sie werden ihn geisseln und tödten / und am dritten Tage wird er wieder auferstehen.
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1. Dictum
Lukas 18,31-33
Sehet, wir gehen hinauf gen Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, das geschrieben ist durch die Propheten von des Menschen Sohn. Denn er wird überantwortet werden den Heiden, und er wird verspottet, und geschmähet, und verspeyet werden. Und sie werden ihn geißeln und töten, und am dritten Tage wird er wieder auferstehen. |
Mein JEsu/ nimm mich mit/
Ich stelle mich
An deine Seite/
Dass ich im Geist und Glauben dich /
O mein Immanuel/ begleite.
Wie heilig ist der Weg ! wie selig jeder Schritt.
Du gehest hin/
Dass des Gesetz nun keine Schuld der Sünde /
Bey mir zu fordern finde.
Wer mahnet mich ?
Da ich
Durch dich/ als meinen Bürgen/
Auf ewig nun quittiret bin ?
Du gehest hin/
Und wilt den Tod erwürgen/
Daß ich aus deinem Siege
Das Leben zum Geschencke kriege.
Und sterb ich gleich/
Ist Sterben dennoch mein Gewinn.
Du gehest hin/
Das Reich des Teufels zu zerstören /
Und mir dein Reich
Der Herrlichkeit und Ehren
Dargegen zu bereiten.
Wie solst ich dich/ mein JEsu / nicht begleiten ?
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2. Rezitativ
Mein Jesu, nimm mich mit,
Ich stelle mich
An deine Seite,
Dass ich im Geist und Glauben dich,
O mein Immanuel, begleite.
Wie heilig ist der Weg! wie selig jeder Schritt.
Du gehest hin,
Dass des Gesetz nun keine Schuld der Sünde,
Bei mir zu fordern finde.
Wer mahnet mich?
Da ich
Durch dich, als meinen Bürgen,
Auf ewig nun quittiert bin?
Du gehest hin,
Und willst den Tod erwürgen,
Dass ich aus deinem Siege
Das Leben zum Geschenke kriege.
Und sterb ich gleich,
Ist Sterben dennoch mein Gewinn.
Du gehest hin,
Das Reich des Teufels zu zerstören,
Und mir dein Reich
Der Herrlichkeit und Ehren
Dagegen zu bereiten.
Wie sollst ich dich, mein Jesu, nicht begleiten? |
Mein liebster JEsus geht auch mit/
Wenn ich hier muss den rauhen CreutzWeg gehen.
Und thu ich manchen sauren Tritt/
So seh ich doch den Himmel offen stehen.
Da endet sich das Creutz / da geh ich seelig ein.
Kan wohl ein schöner Weg / als nach dem Himmel/ seyn?
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3. Arie
Mein liebster Jesus geht auch mit,
Wenn ich hier muss den rauen Kreuzweg gehen.
Und tu ich manchen sauren Tritt,
So seh‘ ich doch den Himmel offen stehen.
Da endet sich das Kreuz, da geh ich selig ein.
Kann wohl ein schöner Weg, als nach dem Himmel, sein? |
Dess freu' ich mich !
Jedoch/ mein Hertz/ besinne dich.
Bist du denn voller Freuden/
Da JEsus muste leiden?
Hat deine Sünde nicht
Diß alles angericht ?
O traure/ traure doch vielmehr !
Zwar ach ! Das Schmertz mich sehr.
Doch mitten in den Kräncken
Muss ich zugleich an Freude dencken.
Und spreche so :
Mich macht die Sünde trübe/
Und meines JEsu Liebe
Macht mich dargegen froh.
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4. Rezitativ
Des freu' ich mich!
Jedoch, mein Hertz, besinne dich.
Bist du denn voller Freuden,
Da Jesus musste leiden?
Hat deine Sünde nicht
Dies alles angericht?
O traure, traure doch vielmehr!
Zwar ach! Das Schmerz mich sehr.
Doch mitten in den Kränken
Muss ich zugleich an Freude denken.
Und spreche so:
Mich macht die Sünde trübe,
Und meines Jesu Liebe
Macht mich dagegen froh. |
JEsu/ deine Passion
Ist mir lauter Freude/
Deine Wunden/ Cron und Hohn/
Meines Hertzens Weyde.
Meine Seel auf Rosen geht/
Wenn ich dran gedencke :
In dem Himmel eine Stätt
Mir deswegen schencke.
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5. Chor
Jesu, deine Passion
Ist mir lauter Freude,
Deine Wunden, Kron‘ und Hohn,
Meines Herzens Weide.
Meine Seel‘ auf Rosen geht,
Wenn ich dran gedenke:
In dem Himmel eine Stätt
Mir deswegen schenke. |
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Transcription and version in modern German dedicated to Ms. Grażyna Banduch |
Transkrypcja oraz wersja we współczesnym języku niemieckim dedykowana p. mgr Grażynie Banduch |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (September, October 2018)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (October 2018) |