Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:1179
Nun kommt die große Marterwoche
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:1179
Title: Nun kommt die große Marterwoche
Cycle: Geistliches Singen und Spielen (1710/1711)
First performance: March 29, 1711
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1711
Event: 6. Sonntag der Passionszeit, Palmsonntag / Dominica Palmarum (Palm Sunday) |
Transcription |
Version in modern German |
Nun kömmt die grosse Marter=Woche/
Zu der mein JEsus willig kam/
Und meine Sünden auf sich nahm/
Daß ich von diesem Marter=Joche/
Sammt GOttes Zorn und HöllenPein/
Auf ewig möcht' erlöset seyn.
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1.
Nun kommt die große Marterwoche,
Zu der mein Jesus willig kam,
Und meine Sünden auf sich nahm,
Dass ich von diesem Marterjoche,
Samt Gottes Zorn und Höllenpein,
Auf ewig möcht' erlöset sein. |
Esa. LIII. v. 5. 6.
Fürwahr/ er trug unsere Kränckheit/und lud auf sich unsere Schmertzen. Wir aber hielten ihn für den/ der geplagt/ und von GOtt geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unser Missethat willen verwundet / und um unser Sünde willen zuschlagen. Die Straffe liegt auf ihm/ auf daß wir Friede hätten/ und durch seine Wunden sind wir geheilet.
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2. Dictum
Jesaja 53,5-6
Fürwahr, er trug unsere Krankheit, und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet, und um unsrer Sünde willen zuschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Friede hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilet. |
Wie wunderbahrlich ist doch diese Straffe !
Der gute Hirte leidet für die Schafe/
Die Schuld bezahlt der HErre der Gerechte/
Für seine Knechte.
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3. Chor
Wie wunderbahrlich ist doch diese Strafe!
Der gute Hirte leidet für die Schafe,
Die Schuld bezahlt der Herre der Gerechte,
Für seine Knechte. |
Was thut die Liebe nicht/ die uns so brünstig küßt ?
Die Liebe/ die so groß/ als JEsus selber ist.
O grosse Lieb ! O Lieb' ohn alle Masse!
Die dich gebracht auf diese Marter Strasse/
Ich lebte mit der Welt in Lust und Freuden/
Und du must leiden.
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4. Rezitativ
Was tut die Liebe nicht, die uns so brünstig küsst?
Die Liebe, die so groß, als Jesus selber ist.
O große Lieb! O Lieb' ohn‘ alle Masse!
Die dich gebracht auf diese Marter Straße,
Ich lebte mit der Welt in Lust und Freuden,
Und du musst leiden. |
Weil du gelitten hast/ so bringet mir dein Leiden/
Den Seegen aller Lust/ den Reichthum aller Freuden.
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5.
Weil du gelitten hast, so bringet mir dein Leiden,
Den Segen aller Lust, den Reichtum aller Freuden. |
In meines Hertzens Grunde
Dein Nahm und Creutz allein/
Funckelt all Zeit und Stunde/
Drauf kan ich frölich seyn :
Erschein mir in dem Bilde/
Zu Trost in meiner Noth/
Wie du/ HErr Christ/ so milde
Dich hast geblut't zu todt.
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6. Chor
In meines Herzens Grunde
Dein Nahm und Kreuz allein,
Funkelt all Zeit und Stunde,
Drauf kan ich fröhlich sein:
Erschein mir in dem Bilde,
Zu Trost in meiner Not,
Wie du, Herr Christ, so milde
Dich hast geblut't zu tot. |
Ich bin durch dich gerecht. Klagt mich gleich alles an/
Ist doch von allen nichts das mich verdammen kan.
Du hast mich ja erlöset/
Von Sünd/ Tod/ Teuf'l und Höll.
Es hat dein Blut gekostet/
Drauf ich mein Hoffnung stell.
Warum solt mir denn grauen
Fürm Tod und höllisch‘n G'sind ;
Weil ich auf dich thu bauen/
Bin ich ein selig's Kind.
Ich fürchte keinen Tod. Denn meines JESU Blut
Ist meines Lebens Krafft / und macht mein Ende gut.
Darum will ich dieses Leben/
Wenn es meinem GOtt beliebt.
Auch gantz willig von mir geben/
Bin darüber nicht betrübt.
Denn in meines JEsu Wunden/
hab ich nun Erlösung funden/
Und mein Trost in Todes=Noth/
Ist des HErren JEsu Tod.
Wohl dem der/ JEsu/ dir das Hertze schencket/
Und deiner Passion im Glauben stets gedencket.
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7. Rezitativ
Ich bin durch dich gerecht. Klagt mich gleich alles an,
Ist doch von allen nichts das mich verdammen kann.
Du hast mich ja erlöset,
Von Sünd‘, Tod, Teuf'l und Höll‘.
Es hat dein Blut gekostet,
Drauf ich mein Hoffnung stell.
Warum sollt mir denn grauen
Firm Tod und höllisch‘n G'sind;
Weil ich auf dich thu bauen,
Bin ich ein selig's Kind.
Ich fürchte keinen Tod. Denn meines Jesu Blut
Ist meines Lebens Kraft, und macht mein Ende gut.
Darum will ich dieses Leben,
Wenn es meinem Gott beliebt.
Auch ganz willig von mir geben,
Bin darüber nicht betrübt.
Denn in meines Jesu Wunden,
hab ich nun Erlösung funden,
Und mein Trost in Todesnot,
Ist des Herren Jesu Tod.
Wohl dem der, Jesu, dir das Herze schenket,
Und deiner Passion im Glauben stets gedenket. |
JEsu/deine Paßion
Ist mir lauter Freude/
Deine Wunden/ Cron und Hohn/
Meines Hertzens Weyde.
Meine Seel auf Rosen geht/
Wenn dich dran gedencke:
In dem Himmel eine Stätt/
Wir deswegen schencke.
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8. Chor
Jesu, deine Passion
Ist mir lauter Freude,
Deine Wunden, Krön und Hohn,
Meines Herzens Weide.
Meine Seel‘ auf Rosen geht,
Wenn dich dran gedenke:
In dem Himmel eine Stätt,
Wir deswegen schenke. |
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Transcription and version in modern German dedicated to Ms. Grażyna Banduch |
Transkrypcja oraz wersja we współczesnym języku niemieckim dedykowana p. mgr Grażynie Banduch |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (September, October 2018)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (October 2018) |