Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:1102
Meine Schafe hören meine Stimme
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:1102
Title: Meine Schafe hören meine Stimme
Cycle: Geistliches Singen und Spielen (1710/1711)
First performance: April 19, 1711
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1711
Event: 2. Sonntag nach Ostern / Dominica Misericordias Domini (Misericordias Domini Sunday) |
Transcription |
Version in modern German |
Joh. X. v. 27. 28.
MEine Schaafe hören meine Stimme / und ich kenne sie/ sie folgen mir. Und ich gebe ihnen das ewige Leben. Und sie werden nimmermehr umkommen. Und niemand wird sie aus meiner Hand reissen.
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1. Dictum
Johannes 10,27–28
Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, sie folgen mir. Und ich gebe ihnen das ewige Leben. Und sie werden nimmermehr umkommen. Und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. |
O welche Liebe ! welche Treu !
Hier sehn wir recht/daß JEsus JEsus sey.
Er ist der Heyland gantz allein.
Wenn auch noch sonst ein andrer solte seyn/
Er würde JEsu doch nicht gleichen/
Noch biß an seine Güte reichen.
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2. Rezitativ
O welche Liebe! welche Treu!
Hier sehn wir recht, dass Jesus, Jesus sei.
Er ist der Heiland ganz allein.
Wenn auch noch sonst ein andrer sollte sein,
Er würde Jesu doch nicht gleichen,
Noch bis an seine Güte reichen. |
Beydes Mund und Hertzen sprichts :
Ausser JEsu mag ich nichts.
Ob auch tausend Himmel wären/
Würd' ich mich daran nicht kehren/
Wenn ich JEsum/ wie ich wolte/
Nicht darinnen haben solte.
Beydes Mund und Hertzen sprichts :
Ausser JEsu mag ich nichts.
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3. Arie
Beides Mund und Herzen spricht‘s :
Außer Jesu mag ich nichts.
Ob auch tausend Himmel wären,
Würd' ich mich daran nicht kehren,
Wenn ich Jesum, wie ich wollte,
Nicht darinnen haben sollte.
Beides Mund und Herzen spricht‘s :
Außer Jesu mag ich nichts. |
Die Welt ist weit und groß/
Der tausende kennt da den andern nicht.
Auch offt das Vaterland
Hält uns vor frembd und unbekannt.
Doch JEsus kan sie Seinen alle kennen/
Und sie mit Nahmen nennen.
Denn sie bestrahlt sein Licht/
Und sie umschliest kein Schooß/
Da find sie vor des Satans Toben
Gantz sicher aufgehoben.
Der gute Hirte wacht
Und nimmt sie wohl in acht.
Er trägt die Schwachen / heilt die Krancken.
Er leitet sie zum frischen Bach
Er schützet sie vor Ungemach.
Er rufft / er sucht / er führt / er geht vor ihnen hin.
O treuer Sinn !
Wer kan dirs gnug verdancken ?
Wohlan/
Wir dencken danckbar dran/
Und folgen deiner Stimme gerne.
Bleib Welt/bleib Sünde/ bleibt nur ferne/
Und lasset uns zufrieden.
Ihr nur/ ihr machts allein/
Daß wir von JEsu abgesondert seyn.
Am besten ists/ von euch/ und nie von ihm geschieden.
Und weil du/liebster GOtt/
Dein Leben hast für uns gelassen/
So wollen wir aus Liebe dich ümfassen/
Und bis in Tod
Dir/treuer Hirte/ treu verbleiben ;
Ja/ findest du's vor gut/
Auch bis aufs Blut
Uns dir in deiner Krafft verschreiben.
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4. Rezitativ
Die Welt ist weit und groß,
Der tausende kennt da den andern nicht.
Auch oft das Vaterland
Hält uns vor fremd und unbekannt.
Doch Jesus kan sie Seinen alle kennen,
Und sie mit Namen nennen.
Denn sie bestrahlt sein Licht,
Und sie umschließt kein Schoß,
Da find sie vor des Satans Toben
Ganz sicher aufgehoben.
Der gute Hirte wacht
Und nimmt sie wohl in acht.
Er trägt die Schwachen, heilt die Kranken.
Er leitet sie zum frischen Bach
Er schützet sie vor Ungemach.
Er ruft, er sucht, er führt, er geht vor ihnen hin.
O treuer Sinn!
Wer kan dir‘s g‘nug verdanken?
Wohlan,
Wir denken dankbar dran,
Und folgen deiner Stimme gerne.
Bleib Welt, bleib Sünde, bleibt nur ferne,
Und lasset uns zufrieden.
Ihr nur, ihr macht’s allein,
Dass wir von Jesu abgesondert sein.
Am besten ist‘s, von euch, und nie von ihm geschieden.
Und weil du, liebster Gott,
Dein Leben hast für uns gelassen,
So wollen wir aus Liebe dich umfassen,
Und bis in Tod
Dir, treuer Hirte, treu verbleiben;
Ja, findest du's vor gut,
Auch bis aufs Blut
Uns dir in deiner Kraft verschreiben. |
Ich bin ein Schaaf von deiner Weyde/
Dein Stab und Stecken trösten mich.
Du kennest mich/ ich kenne dich
Trotz/ daß mich etwas von dir scheide.
Du führest mich auf ebner Bahn.
Ich folge/ was ich folgen kan/
Im Leide so/ als wie in Freude.
Ich bin ein Schaaf von deiner Weyde/
Dein Stab und Stecken trösten mich.
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5. Arie
Ich bin ein Schaf von deiner Weide,
Dein Stab und Stecken trösten mich.
Du kennest mich, ich kenne dich
Trotz, dass mich etwas von dir scheide.
Du führest mich auf eb‘ner Bahn.
Ich folge, was ich folgen kann,
Im Leide so, als wie in Freude.
Ich bin ein Schaf von deiner Weide,
Dein Stab und Stecken trösten mich. |
JEsu/ meine Freude/
Meines Hertzens Weyde/
JEsu/ meine Zier!
Ach ! wie lang/ ach ! lange/
Ist dem Hertzen bange/
Und verlangt nach dir.
GOttes Lamm/
Mein Bräutigam/
Ausser dir soll mir auf Erden/
Nichts sonst liebers werden.
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6. Chor
Jesu, meine Freude,
Meines Herzens Weide,
Jesu, meine Zier!
Ach! wie lang, ach! lange,
Ist dem Herzen bange,
Und verlangt nach dir.
Gottes Lamm,
Mein Bräutigam,
Außer dir soll mir auf Erden,
Nichts sonst liebers werden. |
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Transcription and version in modern German dedicated to Ms. Grażyna Banduch |
Transkrypcja oraz wersja we współczesnym języku niemieckim dedykowana p. mgr Grażynie Banduch |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (September, October 2018)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (October 2018) |