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Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:1089
Maria stund auf in den Tagen
Original German Text

Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:1089
Title: Maria stund auf in den Tagen
Cycle: Geistliches Singen und Spielen (1710/1711)
First performance: June 2, 1711
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1711
Event: Feste Maria Heimsuchung / Festo Visitationis Mariae (Feast of Visitation of Mary)

Transcription

Version in modern German



Luc. I. v. 39. 40.
Maria stund auf in den Tagen/ und gieng auf das Gebürge endelich/ zu der Stadt Juda. Und kam in das Hauß Zacharias / und grüsset Elisabeth.

1. Dictum

Lukas I,39–40.
Maria stund auf in den Tagen, und ging auf das Gebirge endelich, zu der Stadt Juda. Und kam in das Haus Zacharias, und grüßet Elisabeth.



Maria suchet ihre Freundin heim.
Und ich besuche meinen Freund/
Den meine Seele liebet /
Ders ewig treu und Hertzlich mit mir meynt /
Der mir sein Wort / den süssen Honigseim/
Zu meinem Labsal giebet.
Mein Freund ist mein/
Und ich bin sein/
Mein Freund der JEsus heisst.
Zu ihm soll sich mein Geist
Im Glauben schwingen.
Last mich/ last mich mit Lust von seiner Gnade singen.

2. Rezitativ

Maria suchet ihre Freundin heim.
Und ich besuche meinen Freund,
Den meine Seele liebet,
Der‘s ewig treu und Herzlich mit mir meint,
Der mir sein Wort, den süßen Honigseim,
Zu meinem Labsal gebet.
Mein Freund ist mein,
Und ich bin sein,
Mein Freund der Jesus heißt.
Zu ihm soll sich mein Geist
Im Glauben schwingen.
Lasst mich, lasst mich mit Lust von seiner Gnade singen.



Meine Seele erhebt den Herren / und mein Geist freuet sich GOttes meines Heylandes.

3. Chor

Meine Seele erhebt den Herren, und mein Geist freuet sich Gottes meines Heilandes.



I.
Meine Seel‘ erhebt den HErrn/
Und mein Geist hat nichts so gern/
Als wenn er mit süssen Freuden/
Sich nur soll an JEsu weyden.
Er ist mein/ und er allein/
Muß auch mein Vergnügen seyn.

4. Arie

I.
Meine Seel‘ erhebt den Herrn,
Und mein Geist hat nichts so gern,
Als wenn er mit süßen Freuden,
Sich nur soll an Jesu weiden.
Er ist mein, und er allein,
Muss auch mein Vergnügen sein.



Denn er hat seine elende Magd angesehen ; Siehe von nun an werden mich selig preisen alle KindesKind. Denn er hat grosse Ding an mit gethan / der da mächtig ist / und des Nahme heilig ist.

2.
Elend war ich / und veracht :
Doch er hat mich groß gemacht /
Und mich gnädig angesehen/
Da mir dieses Heyl geschehen /
Daß GOtt mich an Kindes Statt
In ihm aufgenommen hat.

5. Chor

Denn er hat seine elende Magd angesehen; Siehe von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskind. Denn er hat große Ding an mit getan, der da mächtig ist, und des Name heilig ist.

2.
Elend war ich, und veracht:
Doch er hat mich groß gemacht,
Und mich gnädig angesehen,
Da mir dieses Heil geschehen,
Dass Gott mich an Kindes Statt
In ihm aufgenommen hat.



Und seine Barmhertzigkeit währet immer für und für / bey denen die ihn fürchten.

3.
Seine Güte / seine Treu/
Macht er alle Morgen neu/
Daß ich mich in allen Wercken
Kan durch seine Liebe stärcken/
Die/weil Erd‘ und Himmel steht/
Ja/ und ewig nicht vergeht.

Er übet Gewalt mit seinem Arm / und zerstreuet die hoffärtig sind in ihres Hertzens Sinn. Er stösset die Gewaltigen vom Stuhl/ und erhebet sie Elenden. Die Hungerigen füllet er mit Gütern / und lässet die Reichen leer.

4.
Welt/ und alles Gut der Welt/
Ehre/ Wollust/ Pracht und Geld/
Soll mich nimmermehr bethören/
Ihm den Rücken zuzukehren.
Bis in Tod und Todes=Pein/
Will ich treu im Glauben seyn.

Er dencket der Barmhertzigkeit/ und hilfft seinem Diener Israel auf. Wie er geredt hat unsern Vätern / Abraham und seinem Saamen ewiglich.

6. Chor

Und seine Barmherzigkeit währet immer für und für, bei denen die ihn fürchten.

3.
Seine Güte, seine Treu,
Macht er alle Morgen neu,
Dass ich mich in allen Werken
Kann durch seine Liebe stärken,
Die, weil Erd‘ und Himmel steht,
Ja, und ewig nicht vergeht.

Er übet Gewalt mit seinem Arm, und zerstreuet die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn. Er stoßet die Gewaltigen vom Stuhl, und erhebet sie Elenden. Die Hungerigen füllet er mit Gütern, und lasset die Reichen leer.

4.
Welt, und alles Gut der Welt,
Ehre, Wollust/ Pracht und Geld,
Soll mich nimmermehr betören,
Ihm den Rücken zuzukehren.
Bis in Tod und Todespein,
Will ich treu im Glauben sein.

Er denket der Barmherzigkeit, und hilft seinem Diener Israel auf. Wie er gered‘t hat unsern Vätern, Abraham und seinem Samen ewiglich.



Amen ! Ehre/ Preiß und Danck
Will ich all mein Lebenlang
GOtt zum Hertzens=Opffer gehen ;
Bis daß einst in jenem Leben
Mich das Licht der Ewigkeit/
Durch sein Angesicht erfreut.

7. Arie

Amen! Ehre, Preis und Dank
Will ich all mein Lebenslang
Gott zum Herzensopfer gehen;
Bis dass einst in jenem Leben
Mich das Licht der Ewigkeit,
Durch sein Angesicht erfreut.

   

Transcription and version in modern German dedicated to Ms. Grażyna Banduch

Transkrypcja oraz wersja we współczesnym języku niemieckim dedykowana p. mgr Grażynie Banduch

Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (October, November 2018)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (November 2018)

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