Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:1053
Lobe den Herrn, meine Seele
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:1053
Title: Lobe den Herrn, meine Seele
Cycle: Geistliche Poesien (1714/1715)
1st performance: July 2, 1715
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1717
Event: Mariä Heimsuchung / Feast of Visitation of Mary |
Transcription |
Version in modern German |
Am Feste der Heimsuchung Mariä. |
Am Feste der Heimsuchung Mariä. |
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1. |
LObe den HErrn meine Seele. Halleluja. Psal.
CIV, 35. |
Lobe den Herrn meine Seele. Halleluja.
Psalmen 104, 35 |
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2. Aria |
Ach daß alle meine Glieder
Lauter Zungen sollten seyn/
Daß ich sie durch Lobe=Lieder
Meinem JEsu konte weyh’n !
Eine nur ist viel zu wenig/
Meinen Heyland/ GOtt und König
Zu besingen/
Und ihm Preiß undDanck zu bringen. |
Ach dass alle meine Glieder
Lauter Zungen sollten sein,
Dass ich sie durch Lobelieder
Meinem Jesu konnte weih’n!
Eine nur ist viel zu wenig,
Meinen Heiland, Gott und König
Zu besingen,
Und ihm Preiß und Dank zu bringen. |
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3. Rezitative |
Denn er hat grossen Ding‘ an mir gethan.
Ich bin ein Mensch/ ein Kunststück seiner Hand/
Das mit Vernunfft geadelt.
Wer hätt‘ ihn wol getadet/
Wenn er aus mir hätt‘ einen Wurm gemacht ?
Und o wie herrlich hat er mich bedacht/
Sein Blut hat er an mich gewandt.
Die Liebe hieß ihn sterben/
Mir das verlohrne Heyl von neuem zu erwerben.
Ich bin ein Christ/
Der GOttes Kind/ und Christi Bruder ist.
Ich kan ein Glied der wahren Kirche seyn/
Wo ich sein Wort und Sacramente habe.
O theuer=werthe Gabe !
Ihm ist’mein Hertze nicht verschmählich ;
Er nimmts zu seiner Wohnung ein.
So bin ich schon in Hoffnung seelig.
Die Himmels=Fürsten sind zu meiner Hut bestellt/
Und müssen mich begleiten.
Hab ich mit Welt
Und Belial zu streiten ?
So ist der Sieg durch Krafft des Geistes mein.
Unmöglich / daß ich alles sagen kan/
Wie groß die Dinge sind/ die er an mir gethan.
Was thu ich ihm dafür ?
Ich armer / ach ! ich finde nichts an mir.
Doch will ich ihn in Schwachheit loben/
Biß ich im Himmel oben
Auf eine beßre Weise
Ihn ewig / ewig ewig preise. |
Denn er hat großen Ding‘ an mir getan.
Ich bin ein Mensch, ein Kunststück seiner Hand,
Das mit Vernunft geadelt.
Wer hätt‘ ihn wohl getadet,
Wenn er aus mir hätt‘ einen Wurm gemacht?
Und o wie herrlich hat er mich bedacht,
Sein Blut hat er an mich gewandt.
Die Liebe hieß ihn sterben,
Mir das verlor‘ne Heil von neuem zu erwerben.
Ich bin ein Christ,
Der Gottes Kind und Christi Bruder ist.
Ich kan ein Glied der wahren Kirche sein,
Wo ich sein Wort und Sakramente habe.
O teuer werte Gabe!
Ihm ist’mein Herze nicht verschmählich;
Er nimm‘ts zu seiner Wohnung ein.
So bin ich schon in Hoffnung selig.
Die Himmelsfürsten sind zu meiner Hut bestellt,
Und müssen mich begleiten.
Hab ich mit Welt
Und Belial zu streiten?
So ist der Sieg durch Kraft des Geistes mein.
Unmöglich, dass ich alles sagen kann,
Wie groß die Dinge sind, die er an mir getan.
Was tu ich ihm dafür?
Ich armer, ach! ich finde nichts an mir.
Doch will ich ihn in Schwachheit loben,
Bis ich im Himmel oben
Auf eine bessre Weise
Ihn ewig, ewig, ewig preise. |
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4. Aria |
Nimb alles und jedes/ was mein/
HErr JEsu/ zur Danckbarkeit ein.
Laß alle Geschäffte
Der Sinnen und Kräffte
Dir täglich zum Opfer geheiliget seyn/
Biß daß ich zum seeligen Leben gelange/
Und da dich mit ewigem jauchz umfange. |
Nimm alles und jedes, was mein,
Herr Jesu, zur Dankbarkeit ein.
Lass alle Geschäfte
Der Sinnen und Kräfte
Dir täglich zum Opfer geheiliget sein,
Bis dass ich zum seligen Leben gelange,
Und da dich mit ewigem jauchze umfange. |
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5. Coro |
Sey Lob und Preiß mit Ehren
GOtt Vater / Sohn / und heil’gen
Geist! Der woll‘ in uns vermehren /
was er uns aus Genad verheist. Daß
wir ihm fest vertrauen/ gäntzlich uns
laß’n auf ihn / von Hertzen auf ihn
bauen. Stets uns’r Hertz / Muth
und Sinn ihm tröstlich soll anhan=
gen. Darauf sing’n wir zur Stund
Amen ! wir werd’ns erlangen / gläu=
b’n wir aus Hertzens Grund. |
Sei Lob und Preiß mit Ehren
Gott Vater, Sohn und heil’gen Geist!
Der woll‘ in uns vermehren,
was er uns aus Genad verheißt.
Daß wir ihm fest vertrauen,
gänzlich uns laß’n auf ihn,
von Herzen auf ihn bauen.
Stets uns’r Herz, Mut und Sinn
ihm tröstlich soll anhangen.
Darauf sing’n wir zur Stund‘
Amen! wir werd’ns erlangen,
gläub’n wir aus Herzens Grund. |
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To the most venerable and most gracious Ms. Grażyna Banduch I dedicate the transcription and the modernized version of the text. |
Najczcigodniejszej i najłaskawszej Pani Magister Grażynie Banduchównie poświęcam transkrypcję oraz wersję uwspółcześnioną tekstu. |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (April 2020)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (October 2020) |