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Cantata BWV Anh 13
Willkommen! Ihr herrschenden Götter der Erden!
Original German Text

Event: Cantata in Honour of the Visit of Augustus III and Maria Josepha and Marriage of Princess Maria Amalia and Karl IV of Sicily
Text: Johann Christoph Gottsched
Status: Music lost

 

Original German Text

   

1

Aria

   
       
 

Willkommen! Ihr herrschenden Götter der Erden!
Wir Bürger des Helikons opfern euch auch.
Euch zu verehren,
Eure Freude zu vermehren,
Lassen wir manch Loblied hören:
Denn, den Helden dienstbar werden,
Ist der Musen alter Brauch.

Da Capo.

   
       

2

Recitativo

   
       
 

Großmächtigster August!
Du Herr der Sachsen und Sarmaten!
In Deinen hochbeglückten Staaten
Herrscht Fried, und Ueberfluß, und Lust.
Der Vater und Regent der Welt
Hat einen Theil von seiner Macht,
Mit weisem Vorbedacht,
In Deine Hand gestellt.
Er gab Dir nicht nur Volk und Land;
Nein: Beyde klüglich zu regieren,
Und auf die Bahn des wahren Glücks zu führen,
Verlieh er Dir auch Weisheit und Verstand.
Die brauchst Du nun zum Heil der Deinen:
Drum sieht man sie vor Dir,
Mit wahrer Dankbegier,
So oft es möglich ist, erscheinen.

   
       

3

Aria

   
       
 

Fürsten sind die Lust der Erden;
Wenn sie Hirten ihrer Heerden,
Und der Bürger Väter, werden.
Geld und Gut,
Schweiß und Blut,
Beut sodann der Unterthan,
Als ein Opfer seiner Treue,
Wahren Landesvätern an.

Da Capo.

   
       

4

Recitativo

   
       
 

Dieß Bild zeigt sich an Dir,
Großmächtigster! Mit klaren Zügen.
Dein Vater war ein Held im Streit,
Ein rechter David in den Siegen.
Dich, als den andern Salomon,
Schmückt itzt das sanfte Friedenskleid.
Der Oelzweig löst den Lorber ab,
Der den Regentenstab,
Und Sachsens Churschwerdt, sonst umwunden.
Ist gleich Bellonens Raserey
Noch aus Europa nicht verschwunden:
So sieht man doch in Deinen Grenzen
Nur Sicheln, statt der Waffen, glänzen.
Die Musen blühn dabey,
Und sehn in stolzer Ruh
Den Wirkungen von Deiner Weisheit zu.

   
       

5

Aria

   
       
 

Sanfte Stille!
Süsse Fülle!
Die der Friede, Künsten schenkt,
Welch ein Glücke!
Wenn ein Held die Gnadenblicke
Auch auf Wissenschaften lenkt.

Da Capo.

   
       

6

Recitativo

   
       
 

Doch was erschallt für eine Freudenpost!
Und wessen Lust ist unsrer zu vergleichen?
Ein junger Held, ein Herr von zweyen Reichen,
Sucht endlich auch, mit zartgesinnter Brust,
In Hymens Trieben Ruh und Lust.
Allein, wo war in vielen Landen
Was Würdigers für Ihn vorhanden,
Als unsers Hofes Schmuck und Preis?
Des Rautenstammes schönstens Reis,
Josephens Ebenbild, die Zier der Prinzeßinnen,
Amalia konnt Ihn allein gewinnen?
Ja, König Carl! Dieß ist die Braut,
Die Dir der Himmel selbst vertraut.
Wie konntst Du besser wählen?
Durch Sie wird sich das Glück mit Dir vermählen.

   
       

7

Arioso

   
       
 

Wohlan Prinzießinn! Zweifle nicht!
Der Frühling eilt Dir selbst entgegen,
Und Flora schmückt, nur Deinetwegen,
Der Welt verjüngtes Angesicht.

   
       

8

Recitativo

   
       
 

Der warme Südenwind
Bringt Dir aus Welschland tausend Grüße.
Der Amouretten schnelle Füße,
Sind muntrer, als sie sonsten sind,
Umgeben scherzend Deinen Wagen,
Und wünschen, Dich auf Flügeln hinzutragen.
Dir wird die große Königinn,
Die Dich als Mutter liebt, hinfort zm Muster dienen.
Wie Sie der Welt durch Ihren hohen Sinn,
Durch Großmuth, Gottesfurcht und Tugen,
Längst wundernswerth geschienen:
So wirst Du auch, sowohl in frischer Jugend,
Als künftighin, durch gleiche Fürstengaben,
Der Unterthanen Herz, Europens Beyfall haben.

   
       

9

Aria A

   
       
 

Auf! theuerste Enkelinn mächtigster Kaiser!
Verknüpfe nun zwey hohe Häuser,
Durch Deiner Schönheit holden Glanz,
Durch Deinen frischen Myrtenkranz.
Die Vorsicht beglücke dieß heilige Band,
Und mache hinführo der Erden bekannt:
Daß Sachsens und Oesterreichs Stämme der Erden
Die Quellen sichrer Wohlfarth werden.

Da Capo.

   

--

Contributed by Aryeh Oron (September 2005)

Cantata BWV Anh 13: Details
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Last update: Thursday, September 22, 2022 03:44